Ohne Kanye, aber mit klarem Fokus: Adidas legt einen überdurchschnittlich starken Jahresauftakt hin und überrascht mit deutlich gestiegenen Gewinnen und Umsätzen.
Der Sportartikelhersteller steigerte seinen währungsbereinigten Umsatz um 13 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Noch beeindruckender ist die Entwicklung der Kernmarke: Ohne den Effekt aus dem abgewickelten Yeezy-Verkauf wuchs die Marke Adidas um satte 17 Prozent.
Operativer Gewinn auf neuem Niveau
Beim Gewinn bleibt Adidas ebenfalls nicht im Joggingtempo: Der operative Gewinn schoss von 336 auf 610 Millionen Euro nach oben, Analystenerwartungen wurden klar übertroffen.
Die operative Marge stieg auf 9,9 Prozent – ein Beleg für eine effizientere Kostenstruktur und eine stärkere Preissetzungsmacht. Dass die Bruttomarge bei 52,1 Prozent liegt, zeigt: Adidas verkauft nicht nur mehr, sondern auch profitabler.
Der Schatten von Yeezy ist Vergangenheit
Mit dem Abschluss der Yeezy-Verkäufe hat Adidas nicht nur bilanziell aufgeräumt, sondern auch kommunikativ. Die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West endete abrupt Ende 2022 – seither schwebte ein Imageschaden über dem Konzern. Dass Adidas ohne Yeezy nun zweistellig wächst, ist ein wichtiges Signal an den Kapitalmarkt: Die Marke trägt sich wieder selbst.
Analysten loben den neuen Fokus
Die Reaktionen aus dem Analystenlager fielen entsprechend positiv aus. Die Bank of America hob ihre Kaufempfehlung hervor, auch wenn das Kursziel leicht gesenkt wurde.
RBC-Analyst Piral Dadhania sprach von einem klaren Beweis für operative Stärke in einem schwierigen Branchenumfeld. Dass Konkurrenten wie Puma und Nike zuletzt schwächeln, verleiht Adidas dabei einen relativen Vorteil.
Blick nach vorn: Quartalsbericht folgt
Die vollständigen Quartalszahlen werden am 29. April erwartet. Die Erwartungen wurden mit den vorab veröffentlichten Eckdaten allerdings bereits neu justiert. Nach einem zwischenzeitlichen Kursrutsch von bis zu 33 Prozent seit Februar konnte sich die Aktie zuletzt erholen. Am Donnerstagmorgen legte sie im XETRA-Handel zeitweise über drei Prozent zu.