Adidas im Retro-Fieber: Zurück in die Zukunft des Fußballs
Adidas schwimmt auf einer Welle der Retro-Euphorie. Doch während die Verkaufszahlen steigen, warnen Experten vor einer Überhitzung des Marktes.

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Adidas im Retro-Fieber: Zurück in die Zukunft des Fußballs

Mit Vintage-Schuhmodellen und einem auffälligen EM-Trikot setzt Adidas auf ein Comeback im Mode- und Sportsegment. Kann der Sportgigant seine Krise überwinden?

Ein historisches Heimspiel für Adidas

Adidas startet mit einem strategischen Schachzug in die Fußballsaison: Der Sportartikelriese belebt klassische Schuhmodelle neu und trifft damit genau den Nerv der Zeit.

Während die deutsche Nationalmannschaft auf Adidas Firmengelände in Herzogenaurach trainiert, erlebt das Unternehmen selbst eine Renaissance der Fußballkultur. Retro ist wieder in, und Adidas spielt vorne mit.

Die Wette auf Retro und Fußballmoden

Nun hat Adidas die Retro-Karte gespielt. Die Terraces, bekannt aus den 1970er- und 1980er-Jahren, sind zurück. Schuhe wie der Adidas Handball Spezial, die Gazelle und der Samba sind nicht mehr nur Relikte einer vergangenen Ära, sondern fester Bestandteil der aktuellen Mode.

Der Samba von Adidas: Ein Klassiker erobert erneut die Straßen und Stadien – zeitlos im Trend.

Adidas hat frühzeitig reagiert und die Produktion dieser Modelle hochgefahren, was sich nun auszahlt. Prominente wie Jennifer Lawrence und Harry Styles haben diesen Trend zusätzlich befeuert.

Neue Herausforderungen am Horizont

Während Adidas auf dem heimischen Rasen spielt, muss sich der Konzern auch auf globaler Ebene behaupten. Die Nachricht, dass Nike ab 2027 die deutsche Nationalmannschaft ausstatten wird, war ein harter Schlag für den Traditionsausrüster aus Franken.

Fußballchef Nick Craggs bleibt optimistisch und betont die Bedeutung des weiteren Kampfes um Marktanteile im Fußballgeschäft.

Das Jubiläum als Wendepunkt

Das 75-jährige Jubiläum von Adidas fällt zusammen mit einer Zeit der Reflexion und möglichen Neuausrichtung. Die Übernahme des Marketings direkt durch den CEO Björn Gulden zeigt, wie ernst es Adidas mit dieser neuen Strategie ist.

Der neue CEO Björn Gulden, der von Puma zu Adidas wechselte, muss das Unternehmen durch das Turnier führen, sowie auch durch eine Phase der finanziellen Unsicherheit.

Mit einem Umsatzrückgang im Vorjahr und einem historischen Verlust ist die Zeit für einen Turnaround kritisch.

Quelle: Eulerpool

Und auch die Abhängigkeit von einer Modellreihe birgt Risiken, wie das Beispiel der Yeezy-Linie. Adidas ist sich dieser Gefahren bewusst und bemüht sich, ein ausgewogeneres Produktportfolio zu pflegen.

Adidas und die Zukunft des Fußballs

Während Adidas die EM und die gleichzeitig stattfindende Copa América als Bühnen nutzt, um seine globale Präsenz zu stärken, bleibt die Frage, ob diese sportlichen Großereignisse ausreichen werden, um die Marke wieder in die Erfolgsspur zu führen.

Mit acht Teams bei der Copa América und einem starken Fokus auf die Fußballkultur könnte der Sommer 2024 ein entscheidender Moment in der Geschichte von Adidas werden.

Retro-Trikots als modischer Volltreffer

Das lila-pinke Auswärtstrikot der deutschen Elf ist bereits ein Verkaufsschlager. Nach spektakulären Siegen in den Testspielen erlebt Adidas einen unerwarteten Ansturm auf das Trikot.

Über 100.000 Stück wurden allein durch Intersport verkauft, eine Zahl, die die Erwartungen bei weitem übertrifft.

Der Retro-Trend scheint sich nicht nur auf die Stadien, sondern auch auf die Straßen auszudehnen.

Die Balance zwischen Mode und Sport

Während Adidas auf der modischen Welle schwimmt, bleibt der sportliche Anspruch nicht auf der Strecke. Ein neues Fußballschuhmodell wurde kürzlich vorgestellt, das sowohl technisch als auch ästhetisch überzeugen soll.

Adidas investiert intensiv in sein Marketing, um die Verbindung zwischen Sport und Mode weiter zu stärken. Eine Miniaturversion des Olympiastadions vor dem Brandenburger Tor in Berlin, wo EM-Spiele live übertragen werden, unterstreicht dieses Engagement.