Im Angesicht rückläufiger operativer Gewinne setzt der IT-Dienstleister Adesso entschlossen auf den Ausbau seines Geschäftsvolumens im Jahr 2024. Das Unternehmen, das am Freitagnachmittag Einblick in seine vorläufigen Finanzergebnisse gewährte, sieht in der auch künftig starken Nachfrage nach Digitalisierungslösungen einen stabilen Optimismusfaktor für die IT-Branche. Adesso hofft dabei insbesondere auf den Schub durch zwei kürzlich gesicherte Großaufträge mit einem Volumen von bis zu 50 Millionen Euro sowie den strategischen Einsatz eines neuen ERP-Systems zur Optimierung unternehmensinterner Prozesse.
Die positiven Zukunftsaussichten reflektierten sich unmittelbar im Aktienkurs von Adesso, der auf die Neuigkeiten hin einen Anstieg um 2,5 Prozent verzeichnete. Das Management zeigt sich hinsichtlich der Umsatzentwicklung optimistisch und prognostiziert für das Jahr 2024 ein Wachstum im knapp zweistelligen Bereich, das den Umsatz auf über 1,25 Milliarden Euro hieven soll. Dies folgt auf einen bereits substantiellen Anstieg im laufenden Jahr, der den Umsatz um ein Viertel auf beinahe 1,14 Milliarden Euro ansteigen ließ.
Der Vorsteuergewinn, EBITDA genannt, wird im kommenden Jahr einen Sprung auf 110 bis 130 Millionen Euro erwartet, während für das Jahr 2023 ein Betrag in Höhe von 80 Millionen Euro realisiert wurde – ein Rückgang um nahezu 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Wert, der den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten entspricht. Die Aussichten für 2024 unterschreiten derweil leicht die mittlere Spanne der Markterwartungen.
Trotz einer konjunkturellen Schwächephase insbesondere in der ersten Jahreshälfte und einer daraus resultierenden Unterbeanspruchung konnte Adesso eine Verbesserung im zweiten Halbjahr nicht ausreichend nutzen, um das Gesamtjahresergebnis aufzufangen. Zusätzlich spürte der IT-Dienstleister Rückgänge im Lizenzverkauf im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr und erlebte temporäre Belastungen durch die Implementierung des ERP-Systems sowie durch Mehrkosten in zwei Festpreisprojekten. Abgerundet wurde dies durch einen Anstieg der Abschreibungen und Zinszahlungen, was in einem deutlichen Rückgang des Jahresüberschusses auf 3,4 Millionen Euro resultierte – im Vorjahr waren es noch 28,8 Millionen Euro. Trotz der Herausforderungen sieht das Unternehmen Raum für eine Dividendenerhöhung um 5 Cent auf 0,70 Euro.