Adele, bekannt für ihre herzzerreißenden Balladen, hat ihre zweijährige Residency in Las Vegas beendet und plant, sich auf unbestimmte Zeit aus der Musikszene zurückzuziehen. Diese Ankündigung wirft nicht nur Fragen über die Zukunft der britischen Musikindustrie auf, sondern hinterlässt auch eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Besonders ihre Plattenfirma Recordings, die sich sonst in Genres wie Rave und Grime hervorgetan hat, könnte den Verlust schmerzlich spüren.
Seit ihrem Durchbruch mit "19" hat Adele mit vier Alben die britischen Charts dominiert und im US-Markt Verkaufsrekorde gebrochen. Ihre Fähigkeit, physischen Alben neues Leben einzuhauchen, bleibt in Zeiten wachsender Streaming-Dominanz einzigartig. Während andere Künstler ein breites Spektrum von Tätigkeiten abdecken, hat sich Adele stets auf die Produktion von Alben konzentriert, die ihre Fans anstatt durch digitalen Konsum in traditioneller Form erwerben.
Experten wie Mark Mulligan betonen, dass Adele mit ihrer klassischen Herangehensweise an Musik eine Ausnahmeerscheinung in der modernen Streaming-Ära darstellt. Die neuen Herausforderungen durch Streaming und veränderte musikalische Vorlieben machen es neuen Talenten schwerer, vergleichbare Erfolge zu erzielen. Großbritannien hat zwar kulturelle Vorteile, wie eine diverse Bevölkerung und den Zugang zur englischen Sprache, aber die jüngsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen könnten das Wachstum international erfolgreicher Künstler hemmen.
Trotz dieser Unsicherheiten gibt es Hoffnung: Institutionen wie die School in London haben schon einige internationale Stars hervorgebracht. Neue Projekte, wie eine geplante Schule in Bradford, lassen darauf schließen, dass Großbritannien weiterhin Toptalente fördern wird. Doch eine erneute Entdeckung vom Kaliber einer Adele bleibt ungewiss.