Der Sommer 2024 wird München noch lange in Erinnerung bleiben – und wirtschaftlich nachhallen. Mit ihren zehn Auftritten in einer eigens errichteten Arena auf dem Messegelände hat Adele nicht nur ihre Fans begeistert, sondern auch eine beispiellose wirtschaftliche Dynamik ausgelöst.
Auch Monate nach den Konzerten spürt die Stadt die positiven Nachwirkungen des Mega-Events. Die Konzerte waren nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein gigantischer Gewinn für die Stadt und ihre Wirtschaft.
Finanzielle Rekorde: Adele kassiert, München profitiert
Für ihre außergewöhnliche Konzertreihe soll Adele eine Gage von 50 Millionen Euro erhalten haben – eine Summe, die ihr angekündigtes, langes Bühnen-Pausenjahr problemlos finanziert.
Doch auch der Veranstalter Live Nation feierte Rekorde: Rund 160 Millionen Euro wurden allein durch den Ticketverkauf der insgesamt 730.000 Eintrittskarten eingenommen. Hinzu kamen Einnahmen aus Gastronomie und Merchandise, die ebenfalls neue Höchstmarken setzten.
Die Investitionen waren jedoch enorm: Über 150 Millionen Euro flossen in die Errichtung der Adele-World. Diese bot den Fans mehr als nur Musik – Pubs, ein Riesenrad und weitere Attraktionen schufen eine Erlebniswelt, die weit über ein klassisches Konzert hinausging.
Und dann war da noch die Stadt München selbst. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) schätzt die zusätzliche Wertschöpfung auf mehrere hundert Millionen Euro. Hotels, Restaurants, Souvenirshops und das Taxigewerbe profitierten spürbar. Besonders bemerkenswert: Viele Besucher blieben nicht nur für einen Konzertabend, sondern verlängerten ihren Aufenthalt und sorgten so für eine anhaltende Belebung der lokalen Wirtschaft.
München im Rampenlicht: Ein Tourismus-Boost
Die Adele-Konzerte machten München im Sommer 2024 zum globalen Magneten. Martin Stürzer vom Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA berichtete von einem Umsatzplus von 46 Prozent in den Hotels der Stadt – ein Rekordwert.
„Das Publikum war außergewöhnlich international“, so Stürzer.
Gäste aus Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und sogar Indien füllten die Unterkünfte.
Auch der Einzelhandel profitierte: Vor den Konzerten war die Innenstadt belebt wie selten zuvor. Besonders Bekleidungsgeschäfte und Souvenirläden verzeichneten ein Umsatzhoch. Für Münchens Einzelhändler war der sonst eher ruhige August ein Supermonat.
Langfristige Folgen: München setzt auf neue Chancen
Die wirtschaftlichen Nachwirkungen des Konzert-Sommers sind auch jetzt, zwei Monate später, noch spürbar. Clemens Baumgärtner, Münchens Wirtschaftsreferent, schätzt die Gesamteinnahmen der Stadt durch die Adele-Konzerte auf mehr als eine halbe Milliarde Euro. Besonders wertvoll sei jedoch der Imagegewinn:
„Die Besucher tragen ihre Erlebnisse und Eindrücke aus München in die Welt hinaus – ob als Fotos, Videos oder Geschichten.“
Darüber hinaus könnten die Konzerte eine langfristige strategische Bedeutung für Münchens Veranstaltungsstandorte haben. Mit der bevorstehenden Sanierung des Olympiastadions ab 2025 wird das Messegelände als Bühne für Großevents wichtiger denn je. Baumgärtner bestätigte, dass bereits Gespräche mit Veranstaltern laufen, um München weiterhin als internationalen Hotspot für Mega-Konzerte zu positionieren.
Ein Vermächtnis für Stadt und Superstar
Die Adele-Konzerte haben bewiesen, dass kulturelle Events weit mehr sind als nur Unterhaltung. Sie sind Wirtschaftsmotoren, Tourismus-Boosts und Imageförderer zugleich.
Für Adele, die sich nach Las Vegas vorerst aus der Öffentlichkeit zurückzieht, bleibt München ein Ort, an dem sie nicht nur musikalisch, sondern auch wirtschaftlich Geschichte geschrieben hat.
Noch Monate später zeigt sich: Die „Adele-World“ hat Spuren hinterlassen – und das nicht nur in den Herzen der Fans.