Der indische Unternehmer Gautam Adani und sein Neffe Sagar Adani stehen im Mittelpunkt eines US-Strafverfahrens. Ihnen wird vorgeworfen, von 2021 bis 2024 nicht ordnungsgemäße Zahlungen an indische Beamte geleistet zu haben, um den Erfolg des Khavda-Solarprojekts sicherzustellen. Im September 2024 investierte TotalEnergies 444 Millionen US-Dollar in ein Joint Venture mit Adani Green Energy für einen 50-prozentigen Anteil an 1,15 Gigawatt Solaranlagen im Khavda-Solarpark, trotz der laufenden Untersuchungen.
TotalEnergies, das zur Zugehörigkeit am Adani Green Energy Board einen Repräsentanten entsendet hatte, äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Zurzeit ist das französische Unternehmen nicht direkt in das Strafverfahren verwickelt. Die Adani-Gruppe dagegen streitet alle Anschuldigungen ab und bewertet diese als unbegründet.
US-Ermittler hatten bereits im März 2023 einen Durchsuchungsbeschluss bei Adani Green Energy ausgestellt. Diese Dokumente identifizieren den Vorsitzenden Gautam Adani und den ehemaligen CEO Vneet Jaain als Ziel der Untersuchungen, die angeblich Geschäftsvorteile durch Korruption sicherten.
Zudem kaufte TotalEnergies im Januar 2021 einen Anteil von 20% an Adani Green Energy, kurz nachdem das indische Unternehmen den weltweit größten Solarauftrag gewonnen hatte und wenige Monate bevor angebliche Zahlungen begonnen haben sollen. Auch der dislozierte Vorsitzende für Indien bei TotalEnergies, Sangkaran Ratnam, verweigerte jeglichen Kommentar zur Kenntnis der Untersuchungen zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses.