Geprägt von der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean vor 20 Jahren, hat Teuku Hafid Hududillah, ein ehemaliges Opfer, sein Leben der Vorsorge gegen künftige Naturkatastrophen verschrieben. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, seine Heimatprovinz Aceh nie wieder unvorbereitet zu lassen. Damals, am 26. Dezember 2004, traf der Tsunami Aceh ungebremst und forderte über 126.000 Todesopfer – mehr als die Hälfte der insgesamt 230.000 Todesfälle in über einem Dutzend Ländern. Der Auslöser dafür war ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Insel Sumatra. Heute arbeitet der mittlerweile 28-jährige Hududillah als Erdbebenbeobachter für Indonesiens geophysikalische Agentur. Er setzt sich engagiert darauf ein, das Erdbebenerkennungs- und Tsunami-Warnsystem in Aceh zu modernisieren. Dabei geht es auch um neue Alarmsirenen, deren Signalreichweite bei über 100 Kilometern liegt. Mit einer Teamsystematik, die Telefonnachrichten und Radioalarme schnell versendet, sollen Bewohner bei Erdbeben über Magnitude 5 informiert werden. Hududillah zeigt sich zuversichtlich, dass Aceh im Falle eines erneuten Tsunamis besser gerüstet ist. Doch die Hoffnung bleibt, dass diese Warnsysteme nie benötigt werden. Indonesien lebt auf dem seismologisch aktiven Pazifischen Feuerring und ist damit einem Risiko ständiger Naturkatastrophen ausgesetzt. Vorwürfe, nicht genug in Präventionsinfrastruktur zu investieren, standen lange im Raum, wurden durch Hududillahs Einsatz aber entkräftet. Frühere Systeme, wie das in Palu 2018, sind schmerzliche Mahner, was im Falle von Fehlfunktion geschehen kann. Trotz verbesserter Vorsorge bleibt auch Kritik: Der 54-jährige Zainuddin, ein Einheimischer, weist auf den Mangel an ausreichend breiten Straßen in der Region hin. Er appelliert an die Regierung, Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Planung umzusetzen. „Gerade zur Rushhour wäre die Evakuierung im Falle eines Tsunamis eine Herausforderung“, meint er.