20. September, 2024

Wirtschaft

ACC und Finanzstreit: Kommt es zur Einigung mit Florida State und Clemson?

ACC und Finanzstreit: Kommt es zur Einigung mit Florida State und Clemson?

Die Atlantic Coast Conference (ACC) steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. Die Universitäten Florida State (FSU) und Clemson, die seit Monaten in rechtlichen Auseinandersetzungen mit der Liga stehen, haben vorgeschlagen, ihre Klagen fallen zu lassen – unter der Bedingung, dass die ACC ihre Einnahmenzuteilung erneut anpasst und ein ungleiches Verteilungsmodell zugunsten der beiden Hochschulen einführt. Während eines regulär geplanten Treffens der ACC-Präsidenten und -Kanzler wurden am Dienstag alternative Einnahmenmodelle diskutiert. ESPN und Yahoo! Sports berichteten im Anschluss, dass FSU und Clemson bereit seien, in der Liga zu bleiben, sofern finanzielle Zugeständnisse gemacht würden. Darüber hinaus schlugen beide Universitäten vor, die Laufzeit der Liga-Rechte möglicherweise bis 2030 zu verkürzen, um die Verträge der Big Ten und Big 12 zu synchronisieren. Derzeit sind die Medienrechte der beiden Universitäten jedoch bis mindestens 2027, wahrscheinlich sogar bis 2036, an die ACC gebunden. Um diese Verträge vorzeitig zu lösen, müssten FSU und Clemson immense Kosten tragen, die auf rund 542 Millionen Dollar geschätzt werden. Angesichts dieser finanziellen Hürde ist es kaum verwunderlich, dass beide Universitäten nicht gewillt sind, diese Summe zu zahlen und stattdessen rechtliche Wege beschreiten. Dennoch haben die bisherigen Klagen keinerlei gewichtige Ergebnisse erzielt, außer einer Anhäufung von Anwaltskosten. Der jüngste Vorschlag zur Einnahmenverteilung, der aus einer gerichtlich angeordneten Mediation in Florida hervorgegangen ist, erinnert an frühere Initiativen von Clemson und Florida State, die jedoch im Kollegium der ACC-Mitglieder wenig Anklang fanden. Stattdessen setzte die ACC auf eine „Erfolgsinitiative“, bei der zusätzliche Einnahmen, die vor allem aus der erweiterten College Football Playoff kommen, auf Basis sportlicher Erfolge verteilt werden. Diese Initiative sollte theoretisch besonders Clemson und Florida State zugutekommen. Doch sportliche Misserfolge in der aktuellen Saison haben die erhofften zusätzlichen Einnahmen für beide Universitäten stark eingeschränkt. Das aktuelle Streben von FSU und Clemson nach einer neuen Verteilung der Einnahmen verdeutlicht den fortwährenden Kampf um Status und Ressourcen, insbesondere im Vergleich zu Schwergewichten wie Georgia, Alabama und Ohio State. Die große Frage bleibt jedoch: Warum sollte die ACC solchen Forderungen von FSU und Clemson nachgeben, wenn die beiden wenig in der Hand haben? Bis jetzt haben sich FSU und Clemson, aus einer rein professionellen Sichtweise, als schwierige Partner erwiesen. Sie haben intern angeprangerte Missstände öffentlich gemacht und versucht, eine Rechnung zu umgehen, die viele andere Hochschulen bereits bezahlt haben. Angesichts dieser Fakten scheint es für die ACC keinen zwingenden Grund zu geben, den Forderungen nachzugeben. Sollten sie dies dennoch tun, würde dies FSU und Clemson nur einen finanziell lukrativen Ausstieg ermöglichen.