Die Kurse deutscher Staatsanleihen mussten am Dienstag nach einer vorherigen Rallye einige Verluste einstecken. Der Euro-Bund-Future, ein maßgebliches Barometer auf diesem Markt, sank um 0,18 Prozent auf 135,13 Punkte. Gleichzeitig stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,06 Prozent an.
Auslöser für diese Entwicklung war die Regierungskrise in Frankreich. Bereits am Montag hatten sich die Spannungen auf die Märkte ausgewirkt, indem sie die Renditen deutscher Anleihen drückten, während die Renditen für französische Papiere merklich anzogen. Am Dienstag zeigte sich die Lage etwas beruhigter: Die Renditen französischer Staatsanleihen erhöhten sich nur noch leicht. Doch der Druck auf die neue Regierung unter Michel Barnier bleibt hoch. Der geplante Sparkurs hat die Nationalversammlung in Aufruhr versetzt und ein Misstrauensantrag steht im Raum, über den möglicherweise schon am Mittwoch abgestimmt wird.
Anleiheexperten der Commerzbank weisen darauf hin, dass trotz Zugeständnissen Barniers an den Rassemblement National die Aussichten für eine Haushaltskonsolidierung trübe bleiben. Das deutet auf beständige fiskalische Risiken hin, während die allgemeine Wirtschaftslage wenig Hoffnung auf Entlastung bietet.
Weder in der Eurozone noch in den USA werden am Dienstag entscheidende Konjunkturdaten erwartet, was die Marktlage tendenziell weiter beruhigt.