19. September, 2024

Wirtschaft

Abwarten und Tee trinken: Commerzbank-Finanzvorständin ordnet Übernahmepläne von Unicredit ein

Abwarten und Tee trinken: Commerzbank-Finanzvorständin ordnet Übernahmepläne von Unicredit ein

Die Finanzvorständin der Commerzbank, Bettina Orlopp, hat Anteilseigner des Bundes angesichts der jüngsten Übernahmebestrebungen der italienischen Großbank Unicredit zu Geduld und einer ruhigen Haltung ermahnt. Auf einem Start-up-Gipfel in Berlin betonte Orlopp die Notwendigkeit, die gegenwärtige Situation erst einmal in Ruhe zu analysieren. "Wir brauchen erst mal Ruhe, denn wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang", so die Finanzvorständin.

Zentrales Anliegen sei es, den Prozess umsichtig zu gestalten und gründlich zu überlegen, wie man künftig verfahren will. Unicredit, die nach ihrem Einstieg bei der Commerzbank eine Übernahme anstrebt, hatte überraschend ein Aktienpaket von 4,5 Prozent vom Bund erworben und ihre Beteiligung auf neun Prozent erhöht. Der Bund hält weiterhin zwölf Prozent der Anteile, die langfristig veräußert werden sollen. Die Commerzbank wurde in der Finanzkrise durch milliardenschwere Bundesmaßnahmen vor dem Zusammenbruch bewahrt.

Orlopp betonte, dass die Commerzbank auf einem sehr guten Weg sei und bereits eine bedeutende Transformation hinter sich habe. Zukunftsweisende Updates zur Strategie 2027 sollen im Rahmen einer jährlichen Strategie-Sitzung mit dem Aufsichtsrat diskutiert werden. In diesem Zusammenhang könnten auch neue strategische Optionen evaluiert werden.

Für zusätzliche Unruhe sorgt ein Bericht des „Handelsblatts“, demzufolge die Commerzbank eine vorzeitige Ablösung von Vorstandschef Manfred Knof erwägen könnte. Knof hat angekündigt, Ende 2025 nach Vertragsende aus dem Amt zu scheiden. Orlopp, die als mögliche Nachfolgerin gehandelt wird, äußerte sich jedoch nicht zu diesen Spekulationen.