13. September, 2024

Märkte

Abwarten am Anleihemarkt: Experten blicken auf Ifo-Geschäftsklima und US-Daten

Abwarten am Anleihemarkt: Experten blicken auf Ifo-Geschäftsklima und US-Daten

Am deutschen Anleihemarkt herrschte am Montagvormittag eine verhaltene Spannung vor der Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex. Der Euro-Bund-Future, ein richtungsweisender Terminkontrakt, verbuchte ein leichtes Plus und notierte mit 134,50 Punkten 0,03 Prozent höher. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 2,23 Prozent.

Für 10 Uhr war der Ifo-Geschäftsklimaindex, das bedeutendste deutsche Konjunkturbarometer, angekündigt. Jüngste Einkaufsmanagerindizes sowie Daten von ZEW und Sentix hatten zuletzt die Zweifel an der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands verstärkt. Experten der Landesbank Helaba mutmaßten in einem Morgenkommentar, dass die Vorgaben für das Geschäftsklima negativ seien und ein weiterer Rückgang, der vierte in Folge, daher nicht überraschen dürfte.

Sollten die Ifo-Daten schwach ausfallen, könnte dies die Erwartungen der Finanzmarktakteure bestärken, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im September erneut den Leitzins senken könnte. Am Nachmittag um 14 Uhr werden zudem US-Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter erwartet, die ein Indikator für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen sind.

Die Zahlen aus den USA werden maßgeblich vom Transportsektor beeinflusst, der stark von Flugzeugbestellungen abhängt. Der Flugzeugbauer Boeing hatte im Berichtsmonat ein deutliches Order-Plus gemeldet, was nach dem schwachen Juni ein positives Zeichen setzt. Falls sich der Aufwärtstrend auch in anderen Bereichen der Wirtschaft zeigt, könnten die Erwartungen einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed weiterhin gedämpft werden.

Investoren rechnen im September mit einer Zinssenkung der Fed, eine Erwartung, die durch eine Rede des Fed-Chefs Jerome Powell beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole bekräftigt wurde. Laut Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg kündigte der enttäuschende Arbeitsmarktbericht für Juli bereits die Leitzinswende an, die für den 18. September geplant ist. Das genaue Ausmaß des Zinsschrittes bleibt allerdings weiterhin unklar.