24. Oktober, 2024

Politik

Abtreibungsdebatte als Wahlkampftriebkraft: Demokraten setzen auf soziale Medien

Abtreibungsdebatte als Wahlkampftriebkraft: Demokraten setzen auf soziale Medien

Mit den bevorstehenden Wahlen in den USA bleiben nur noch zwölf Tage, und die Demokraten sehen eine Chance darin, die harten Positionen der Republikaner in der Abtreibungsfrage zu ihren Gunsten zu nutzen. Insbesondere Kamala Harris und ihre Partei hoffen, dass dies in den entscheidenden Rennen für sie zum Vorteil gereichen wird. Ein Wendepunkt war die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, das nationale Recht auf Abtreibung im Jahr 2022 durch die Aufhebung von Roe vs Wade zu beenden. Dies brachte bei den pro-choice Wählern – insbesondere bei jungen Frauen – eine starke Entrüstung hervor und half den Demokraten zu Siegen bei den Zwischenwahlen 2022. Diesen November werden fast ein Dutzend Staaten, darunter die umkämpften Arizona und Nevada, Maßnahmen zur Abtreibung bei den Wahlen auf dem Stimmzettel haben. Gleichzeitig haben republikanische Beamte auf staatlicher Ebene für zunehmend strenge Einschränkungen gedrängt. Über 20 Staaten haben Gesetze, die Abtreibungen früher in der Schwangerschaft als der Fötus-Viabilitätsstandard von Roe einschränken. In 13 dieser Staaten ist der Eingriff nun fast in allen Fällen verboten. Um in der digitalen Ära mehr Wähler zu erreichen, hat Harris' Wahlkampfteam auf die Plattform TikTok gesetzt. Dies ermöglichte es ihr, mit kreativen Kampagnen eine breite Masse anzusprechen und in der Wählergewinnung neue Akzente zu setzen. Mit ihrem Account KamalaHQ hat sie beachtliche 1,5 Milliarden Aufrufe generieren können, was sie als führend gegenüber ihrem Kontrahenten mit 1 Milliarde Ansichten auszeichnet. Dennoch geriet Harris zuletzt ins Hintertreffen, da Inhalte konservativer Ersteller, insbesondere in Kritik an der Krisenbewältigung der Regierung Biden nach den Stürmen Helene und Milton, vermehrt viral gingen. Diese Inhalte könnten eine Trendverschiebung bewirken, wie Ben Darr von CredoIQ erklärte. Doch wie Professorin Jerrica Rowlett betont: „In der Internet-Ära sind die Aufmerksamkeitsspannen kurz." In einer aktuellen Umfrage der Financial Times zeigt sich, dass Trump erstmals in der wirtschaftspolitischen Frage einen Vorteil gegenüber Harris hat. Trumps Unterstützung ist auf 44 Prozent gestiegen, während Harris' Unterstützung bei 43 Prozent liegt. Doch das Vertrauen in Harris als Vertreterin der mittelständischen Interessen bleibt mit 49 Prozent hoch.