03. März, 2025

Politik

Abschreckung als Schlüssel zur Sicherheit Europas: Bundeswehr-Kommandeur fordert Ausbau der Verteidigung

Abschreckung als Schlüssel zur Sicherheit Europas: Bundeswehr-Kommandeur fordert Ausbau der Verteidigung

Die sicherheitspolitische Landschaft Europas verlangt nach einem soliden Schutzschild, so Generalleutnant Harald Gante, Kommandeur Feldheer der Bundeswehr. Mit einem Fokus auf den Ausbau der Abschreckung als wesentliches Element der europäischen Sicherheit betont Gante die intensive Überwachung militärischer Aktivitäten potenzieller Aggressoren.

In seiner Analyse hebt Gante insbesondere die Aktivitäten der Russischen Föderation und Weißrusslands hervor, die genauestens beobachtet werden. Dabei unterstreicht er die Notwendigkeit der Vorbereitung auf eventuelle Bedrohungen. Wesentliche Modernisierungsschritte sind in den Strukturen der deutschen Heeresdivisionen vorgesehen, die unter seiner Führung stehen. Dazu zählt der angehende vierte Großverband, die Heimatschutzdivision, die sich auf den Schutz kritischer Infrastruktur konzentrieren wird.

Ein wesentlicher Schritt in Gantes Strategie ist die Verlegung der Bundeswehrtruppen in das NATO-Land Litauen. Hierbei soll die als kampfbereit zugesagte 10. Panzerdivision in die bestehende Militärstruktur eingefügt werden. Das Engagement Deutschlands wird mit der Verstetigung einer Brigade in Litauen verdeutlicht. Trotz der klaren Versprechen gegenüber der NATO gibt es jedoch Punkte, an denen die Kapazitäten noch ausgebaut werden müssen, insbesondere in der Flugabwehr.

Auf globaler Ebene wurde unlängst durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf die Geopolitik Russlands hingewiesen, die eine Verlegung russischer Truppen nach Belarus ankündigt. In seiner Ansprache machte er deutlich, dass die Aussicht auf ein wieder erstarkendes Sowjetimperium seitens Russlands eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt.

Gante unterstreicht, dass glaubwürdige Abschreckung der einzige Weg sei, mögliche Aggressoren abzuhalten. Nicht bloße Absichtserklärungen, sondern klare Signale müssten gesetzt werden, um die Abschreckungsstrategien zu untermauern. Die Haltung der Bundeswehr zur Einführung eines neuen Wehrdienstes wird dabei von infrastrukturellen Herausforderungen begleitet. Um die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen, braucht es vor allem neue Unterkünfte und Kasernen. Auch die Verpflichtung der Reserve wird durch infrastrukturelle Faktoren erschwert.

Der General zeigt sich überzeugt, dass für die Durchführung zusätzlicher Verteidigungs- und Heimatschutzaufgaben deutlich mehr Personal erforderlich ist, was auf lange Sicht durch eine verstärkte Wehrpflicht gelöst werden könnte.