Der als innovativer Wirtschaftsführer bekannte Richard D. Parsons ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Er erlag einem Krebsleiden, wie die New York Times unter Berufung auf Ronald Lauder, einen langjährigen Freund und Vorsitzenden des Verwaltungsrats von Estee Lauder, berichtet. Seine bemerkenswerte Karriere erstreckte sich über mehrere Dekaden und umfasste bedeutende Beiträge in der Banken- und Kommunikationsbranche. Besonders hervorgehoben wurde Parsons für seine Leistung als CEO von Time Warner, wo er nach der misslungenen Fusion mit AOL das Unternehmen erfolgreich neu ausrichtete und die Schuldenlast halbierte. Auch brachte er Citigroup durch die Finanzkrise und wird als jemand erinnert, der selbst in schwierigen Zeiten nicht von der Seite seiner Kollegen wich. Parsons war ein sichtbares Beispiel für Diversität in Führungspositionen und setzte sich Zeit seines Lebens für soziale Gerechtigkeit ein. Er dachte über seinen wirtschaftlichen Einfluss hinaus und wirkte auf kulturellem Gebiet – so enagierte er sich unter anderem als Vorsitzender des Apollo Theaters und der Jazz Foundation of America. Sein Wirken in Krisenzeiten, wie bei Dime Bancorp in den 1980er Jahren oder bei den Los Angeles Clippers nach dem Eklat um Donald Sterling, hat ihm weit über die Grenzen des Geschäftslebens hinaus Anerkennung eingebracht; in diesen Situationen glänzte er immer wieder als Krisenmanager par excellence. NBA-Kommissar Adam Silver lobte Parsons' besonnene Führung in turbulenten Zeiten. Die Unternehmenswelt verliert mit Richard D. Parsons nicht nur einen versierten Geschäftsführer, sondern auch eine vorbildhafte Führungspersönlichkeit, die es verstand, mit Weitsicht und Mitgefühl sowohl Unternehmen als auch Individuen positiv zu beeinflussen.