James Earl „Jimmy“ Carter, der 39. Präsident der USA und Friedensnobelpreisträger des Jahres 2002, ist im Alter von 100 Jahren in seinem Heimatort Plains, Georgia, verstorben. Carters Präsidentschaft war geprägt von dem Versuch, eine „kompetente und mitfühlende“ Regierung zu etablieren, was durch steigende Energiekosten und die Geiselnahme in Teheran erschwert wurde.
Carter trat sein Amt in einer Phase der Stagflation an, die von hoher Inflation und langsamem Wirtschaftswachstum geprägt war. Als Antwort darauf initiierte er das Wirtschaftsförderungsgesetz von 1977. Teil des Vorschlags war ein Steuer-Rabatt für Bürger, eine Reduktion der Unternehmenssteuer sowie eine erhöhte Investition in öffentliche Infrastruktur — ein Ansatz, der von einigen Parteikollegen kritisiert wurde, da sie den Fokus stärker auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit legen wollten.
Angesichts der steigenden Inflation kündigte Carter im Oktober 1978 die „Phase zwei“ seines Inflationsbekämpfungsprogramms an, das freiwillige Lohn- und Preiskontrollen vorsah. Die wirtschaftlichen Herausforderungen und die daraus resultierenden Entscheidungen zwangen Carter, die öffentlichen Ausgaben zu kontrollieren und auf Steuererleichterungen zu verzichten.
Um der Energiekrise 1979 zu begegnen, führte Carters Regierung Standards für den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen ein und deregulierte die Flug-, Transport- und Eisenbahnindustrien. Zudem wurde eine nationale Energiepolitik implementiert, die zu niedrigeren Ölpreisen führte und das neu geschaffene US-Energieministerium damit beauftragte, alternative Energien zu erforschen.
In der Außenpolitik erlangte Carter großen Ruhm durch die Camp-David-Abkommen, die zur Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen Ägypten und Israel führten. Dies unterstreicht sein Engagement für den Frieden während einer ansonsten turbulenten Präsidentschaft.