04. Januar, 2025

Politik

Abschied von einem Baumeister der Menschlichkeit: Jimmy Carter hinterlässt bleibende Spuren

Abschied von einem Baumeister der Menschlichkeit: Jimmy Carter hinterlässt bleibende Spuren

In der beschaulichen Stadt Atlanta erzählt Sally Mae Hollis den Besuchern mit herzlichem Stolz, dass sie nicht die alleinige Besitzerin ihres Hauses sei, sondern dass es ebenso "Jimmys Zuhause" sei. Damit meint sie den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, der am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren verstorben ist.

Im Jahr 1988 führten Carter und seine Frau Rosalynn gemeinsam mit Habitat for Humanity den Bau des Hauses von Hollis durch, in dem die heute 86-Jährige seit fast vier Jahrzehnten lebt. Carter, ein unermüdlicher Verfechter der gemeinnützigen Organisation, die weltweit Millionen Menschen unterstützt hat, brachte persönlich den Hammer zum Einsatz, um Lebensräume zu schaffen.

Mit einem Lächeln erinnert sich Hollis, dass Carter genauso bodenständig wie jedermann war. Sie schildert, wie er höchstpersönlich die Holzarbeiten für ihre Veranda ausführte. Diese hielt stolze 30 Jahre, bis sie erst kürzlich erneuert wurde.

In Erinnerungen blätternd, durch alte Fotos und Zeitungsausschnitte, reflektiert Hollis über Carters außergewöhnliches Vermächtnis an Menschlichkeit. „Er hatte Liebe zu den Menschen. Und in dieser Welt muss man Liebe kennen und geben – das verstehen viele Menschen nicht“, sagt Hollis mit Bedacht und Dankbarkeit.

Die gemeinsame Woche des Hausbaus wurde für Hollis zu einer Lebenslektion über Nächstenliebe und Vertrauen. Carter schaffte es nicht nur, ein Dach über ihrem Kopf zu errichten, sondern auch Freundschaften zu knüpfen, die weit über das Materielle hinausragen.

„Wenn es Jimmy Carter nicht gegeben hätte, würde ich immer noch von Wohnung zu Wohnung ziehen“, stellt sie fest. „Er hat mir ein Zuhause geschenkt, und dafür werde ich ihm immer dankbar sein – und ich liebe ihn dafür.“