Nach 17 Jahren ist es soweit: Die britische Kultserie „Gavin & Stacey“ findet mit einem abendfüllenden Finale ihren Abschluss. Die Episode beginnt, wie alles einst seinen Lauf nahm, mit einem verliebten Telefongespräch zwischen Gavin und Stacey – mittlerweile ein lang verheiratetes Paar, das das seltene Glück eines kinderfreien Wochenendes genießt. Doch, wie Gavin betont, sind sie nie wirklich allein, denn die quirligen Familien und schrulligen Freunde sind immer in greifbarer Nähe.
Der kluge Dreh dieses Dramas liegt stets in der turbulenten Verbindung der beiden Familien sowie in der nervenaufreibenden Beziehung zwischen Smithy, gespielt von James Corden, und der mysteriösen Nessa, dargestellt von Ruth Jones. Seit fast zwei Jahrzehnten sorgt diese dynamische Freundschaft für Spannung und Unterhaltung. Im letzten Weihnachtsspecial machte Nessa Smithy einen Antrag, und nun versammelt sich die gesamte Gruppe zur großen Hochzeitsfeier. Doch die Braut wird beharrlich im Dunkeln gelassen bis zu einem überraschenden Wendepunkt.
Das Finale beschert Fans nicht nur eine emotionale Reise, sondern auch einen charmanten Streifzug durch die Geschichte der Serie. Corden und Jones reichern die 90 Minuten mit Anspielungen und Insider-Witzen an – ob es die berühmte Omelett-Szene oder die geheimnisvolle „Angeltour“-Episode ist, die nie vollends aufgeklärt wurde. Zahlreiche Szenen laden zu herzlichen Lachern ein, insbesondere ein Showdown von Onkel Bryn mit den temperamentvollen Nachbarn Pete und Dawn, meisterhaft gespielt von Adrian Scarborough und Julia Davis.
Trotz aller Heiterkeit schwingt eine bittersüße Note mit: Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter. Smithys Junggesellenabschied – ein vermeintlicher Höhepunkt seines Lebens – zeichnet ein Bild der alternden Freundesgruppe, die sich ehrlicherweise den Zeichen der Zeit stellt. Eine bewegende Rede von Gavins zurückhaltendem Vater Mick (Larry Lamb) entfaltet zudem ungeahnte Tiefe.
Corden und Jones bewahren die Episode vor kitschiger Sentimentalität, bleiben jedoch dem Publikum wohlgefällig. Der Schlussakkord ist so allumfassend, wie es das Publikum von romantischen Komödien kennt. Auch wenn „Gavin & Stacey“ möglicherweise nicht den Ewigkeitsstatus von Shakespeare erreicht, hat es sich dennoch einen Platz im Pantheon der britischen TV-Geschichte gesichert.