18. April, 2025

Politik

Absage aus Sicherheitsgründen: Faeser stoppt Syrien-Reise

Absage aus Sicherheitsgründen: Faeser stoppt Syrien-Reise

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat gemeinsam mit ihrem österreichischen Amtskollegen, Gerhard Karner, ihre geplante Reise nach Syrien aus Sicherheitsgründen in letzter Minute abgesagt. Die Entscheidung fiel aufgrund konkreter Terrorwarnungen, die von deutschen Sicherheitsbehörden weitergeleitet wurden. Ursprünglich sollte die Reise dazu dienen, sowohl sicherheitspolitische Themen als auch die Rückkehrmöglichkeiten syrischer Flüchtlinge zu erörtern. Faeser betonte das wohlüberlegte Vorgehen, da man die Sicherheit der Delegationsmitglieder nicht gefährden wolle.

Geplant war ein Flug der deutschen Luftwaffe, um die Delegation von Amman nach Damaskus zu bringen. Gespräche mit Vertretern der syrischen Übergangsregierung sowie der Vereinten Nationen standen auf der Agenda. Doch die Lage in Syrien bleibt weiterhin fragil, was die Umsetzbarkeit solcher Vorhaben erschwert. Faeser und Karner hatten bis in die Morgenstunden mit Sicherheitsberatern beraten, ehe sie schweren Herzens die Absage beschlossen.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sieht sich aktuell nicht in der Lage, über Asylanträge von Syrern zu entscheiden, da die Bedingungen vor Ort unberechenbar sind. Dennoch bleibt die Hoffnung auf Fortschritte in Syrien bestehen. Außenministerin Annalena Baerbock hatte erst kürzlich die deutsche Botschaft in Damaskus wiedereröffnet, die seit 2012 geschlossen war. Doch auch hier sind Einschränkungen spürbar; konsularische Angelegenheiten werden nach wie vor von Beirut aus bearbeitet.

Nach dem Sturz von Baschar al-Assad im Dezember befindet sich Syrien in einer Phase politischer Umbrüche. Eine neue Übergangsregierung wurde installiert, die positive Entwicklungen wie ein Abkommen mit den Syrischen Demokratischen Kräften vorantreibt. Doch spontane militärische Auseinandersetzungen, wie der Angriff im Nordwesten des Landes, zeigen die anhaltende Instabilität. In Deutschland leben derzeit rund 975.000 syrische Staatsangehörige, viele von ihnen mit unsicherem Aufenthaltsstatus.

Trotz aller Herausforderungen gibt es langfristige Überlegungen, Syrern eine kurzzeitige Rückkehr zu ermöglichen, um ihre Chancen auf eine sichere Heimkehr auszuloten, ohne ihren Schutzstatus in Deutschland zu gefährden. Dieses Vorhaben stößt jedoch auf kritische Stimmen aus der Union. Entscheidend seien gesicherte Grundversorgungen in Syrien. Ohne diese bleiben Rückkehrpläne vieler Flüchtlinge allerdings unrealistisch.