Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich am Horizont der langjährigen Opioidkrise der USA ab: Neue Daten des Centers for Disease Control and Prevention (C.D.C.) deuten auf einen erstmaligen Rückgang der Überdosis-Todesfälle seit Jahrzehnten hin. Zwischen April 2023 und April 2024 sank die Rate um 10 Prozent. Doch dieser positiver Trend ist regional ungleichmäßig verteilt, insbesondere im Westen des Landes, wo die Zahl weiterhin in die Höhe schnellt.
Die Ursache für die Krise liegt in der unheilvollen Verbreitung synthetischer Opioide wie Fentanyl, die den Markt überschwemmen und zu einem sprunghaften Anstieg der Todesfälle führen. Diese Substanzen sind weitaus stärker und tödlicher als ihre Vorgänger, beispielsweise ist Fentanyl 50-mal potenter als Heroin, während Carfentanil sogar 5.000-mal stärker ist. Einmal in einer Region angekommen, macht diese Entwicklung weder vor roten noch blauen Bundesstaaten halt.
Verständlicherweise ist es schwieriger denn je, die illegalen Opioidmassen zu kontrollieren. Während für die Herstellung von Heroin riesige Flächen, eine Vielzahl an Arbeitskräften und aufwendige Logistik benötigt werden, braucht es für Fentanyl lediglich wenige Chemiker, einige frei erhältliche Substanzen und einfache Versandmethoden.
Angesichts dieser Umstände scheint der Kampf gegen die Verfügbarkeit der Substanzen nahezu aussichtslos. Die Lösung liegt in der Bekämpfung der Ursachen der Sucht. Compassion und die Behandlung der zugrundeliegenden Probleme wie Isolation, psychische Störungen und wirtschaftliche Not sind der Schlüssel. Medikamente wie Naloxon, Methadon und Buprenorphin haben sich als lebensrettend erwiesen und müssen zugänglicher gemacht werden.
Die enge Korrelation zwischen steigender Einkommensungleichheit und der Zunahme der Todesfälle zeigt, dass soziale Reformen notwendig sind. Strafen für Drogenkonsum helfen nicht und dienen nur dazu, die ohnehin Verzweifelten noch weiter zu marginalisieren.