24. Oktober, 2024

Technologie

Abnehmende Bedeutung freier Erfinder: Ein Blick auf die Patentanmeldungen in Deutschland

Abnehmende Bedeutung freier Erfinder: Ein Blick auf die Patentanmeldungen in Deutschland

Die Rolle freier Erfinder in der technologischen Entwicklung scheint im Zeitalter fortschreitender Komplexität immer weiter zurückzugehen. Jüngsten Daten des Deutschen Patent- und Markenamts zufolge hat sich die Zahl der Patentanmeldungen von unabhängigen Tüftlern im letzten Jahr auf 1.835 reduziert. Dies entspricht einem Anteil von nur noch 5,1 Prozent an allen deutschen Patentanmeldungen – ein merklicher Rückgang gegenüber den 5,9 Prozent im Jahr 2022 und einem dramatischen Vergleich zu über zehn Prozent Ende der 1990er Jahre.

Patentanmeldungen aus Deutschland werden nach wie vor überwiegend von Unternehmen dominiert, wobei Elektrokonzerne wie Siemens und Bosch oder die Automobilindustrie besonders stark vertreten sind. Die Münchner Behörde berücksichtigt dabei freie Anmeldungen „aus“ Deutschland, da viele Anmeldungen auch von internationalen Erfindern eingereicht werden. Als freie Erfinder gelten jene, die ihre Neuentwicklungen eigenständig und nicht im Auftrag eines Unternehmens anmelden.

Ein deutlicher Schwerpunkt der originellen Köpfe liegt in Süddeutschland: Etwa 25 Prozent der freien Erfindungen stammen aus Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Besonders der Maschinenbau scheint ein attraktives Feld für diese Erfinder zu sein, da fast 41 Prozent der Anmeldungen aus diesem Bereich kommen. Trotz eines leichten Anstiegs bleibt der Anteil weiblicher Erfinder mit 8,7 Prozent gering.

DPMA-Präsidentin Eva Schewior betont den Wert jedes einzelnen kreativen Geistes und nimmt Bezug auf erfolgreiche Beispiele aus der Vergangenheit wie den von Artur Fischer entwickelten Spreizdübel. Diese Erfindung aus dem Jahr 1958 ist bis heute ein synonym für nachhaltigen invenvtionellen Erfolg.