In einem bemerkenswerten juristischen Erfolg für den designierten Präsidenten Donald Trump hat sich der Nachrichtensender ABC News bereit erklärt, 15 Millionen US-Dollar an Trumps zukünftige Präsidentschaftsstiftung und -museum zu zahlen. Der Vergleich kommt als Folge einer Verleumdungsklage gegen den Sender, in der es um Äußerungen von George Stephanopoulos, einem seiner bekannten Moderatoren, ging. Diese wurden bei einem Interview mit Nancy Mace, einem Mitglied des Repräsentantenhauses aus South Carolina, in der Sendung "This Week" gemacht.
Zusätzlich zur Zahlung wird ABC News eine redaktionelle Notiz am Ende eines Online-Artikels vom März anbringen, um das Bedauern des Senders und des Moderators über die getätigten Aussagen auszudrücken. Der Sender, der im Besitz der Walt Disney Company ist, wird auch Trumps Anwaltskosten in Höhe von einer Million US-Dollar übernehmen.
Der Ausgangspunkt der Klage war ein Interview, in dem Stephanopoulos während seiner Sonntags-Talkshow behauptete, Trump sei der Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Tatsächlich hatte eine New Yorker Jury ihn in Zivilprozessen der sexuellen Misshandlung schuldig befunden – nicht jedoch der Vergewaltigung – und hatte ihm auferlegt, der Schriftstellerin E. Jean Carroll über 88 Millionen US-Dollar in mehreren Urteilen zu zahlen. Trump hat gegen diese Entschlüsse Berufung eingelegt.
Der Vergleich zwischen ABC und Trump, datiert auf den 13. Dezember, wurde am Samstag öffentlich bekannt gegeben. Ein Sprecher von ABC News drückte Zufriedenheit über die Einigung aus, während eine Stellungnahme von Stephanopoulos sowie Trumps Anwälten zum Zeitpunkt des Berichts noch ausstand. Trump pflegt seit längerem eine gespannte Beziehung zu den "Mainstream-Medien", die er häufig als "Fake News" bezeichnet. Abseits der ABC-News-Klage hat Trump noch offene Zivilklagen gegen weitere große Medienorganisationen und bekannte Persönlichkeiten.