Die jüngsten Studien von AbbVie zur Behandlung von Schizophrenie haben ihr primäres Ziel verfehlt: Eine statistisch signifikante Verbesserung des PANSS-Gesamtscores im Vergleich zur Placebogruppe nach sechs Wochen blieb aus. Die PANSS-Skala ist ein zentrales Instrument zur Messung der Symptomausprägung bei Schizophrenie. Analysten von Cantor Fitzgerald hatten trotz unterschiedlicher Erwartungen auf positive Studienergebnisse gehofft, auch wenn Unsicherheiten hinsichtlich der beeindruckenden Wirkung auf den PANSS-Wert bestanden. Trotz der ernüchternden Ergebnisse bewerten die Analysten von Cantor Fitzgerald die Aktie von AbbVie weiterhin positiv und sind der Meinung, dass das Potenzial des Unternehmens zu niedrig angesetzt wird. Die enttäuschenden Studienergebnisse könnten jedoch Bristol Myers Squibbs zugelassenem Schizophreniemedikament Cobenfy zugutekommen und werfen Fragen hinsichtlich der Wirksamkeit selektiver muskarinischer Zielstrukturen bei der Behandlung von Schizophrenie und anderen Erkrankungen auf. Ungeachtet dieser schlechten Nachrichten bleibt Cantor bei seiner Übergewichtung des Papiers mit einem Kursziel von 240 USD. Die Übernahme von Cerevel erweckt weiterhin Hoffnungen, denn andere Behandlungsmöglichkeiten wie Darigabat (bei Epilepsie und Angstzuständen) und Tavapadon (bei Parkinson) zeigen Fortschritte. Ergebnisse aus der TEMPO-2 Phase-3-Studie zur flexiblen Monotherapie von Tavapadon bei Parkinson werden Ende 2024 erwartet. Die Resultate der Langzeitsicherheitsstudie TEMPO-4 sollten 2025 vorliegen.