AbbVie hat sich jüngst entschlossen, den gesamten Aktienbestand von Aliada Therapeutics für 1,4 Milliarden Dollar in bar zu erwerben. Mit diesem strategisch bedeutenden Schritt sichert sich AbbVie den Zugriff auf Aliadas führendes Entwicklungsprodukt ALIA-1758, das derzeit zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt wird.
Aliada positioniert sich an der Speerspitze der Therapieforschung dank seiner bahnbrechenden Technologie, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Diese Technologie zielt auf die stark vertretenen Transferrin- und CD98-Rezeptoren in Gehirnendothelzellen ab. Dabei ist sie essentieller Bestandteil der Modular Delivery (MODEL) Plattform des Unternehmens, die für eine präzise Wirkstoffverabreichung an das zentrale Nervensystem konzipiert wurde.
Der vielversprechende Wirkstoff ALIA-1758 setzt auf diese Technik, um ein Antikörper gegen pyroglutamat-Amyloid-Beta über die Blut-Hirn-Schranke zu transportieren, mit dem Ziel, die mit Alzheimer assoziierten Amyloid-Beta-Plaques abzubauen.
Die MODEL-Plattform hat ihren Ursprung bei den Wissenschaftlern von Johnson & Johnson und zielt darauf ab, biologische Nutzlasten, darunter therapeutische Antikörper und genetische Medikamente wie kleine interferierende RNA, effizient ins Gehirn zu bringen.
Durch die Akquisition von Aliada erwartet AbbVie, seine Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten erheblich zu stärken und die Entwicklung neuer Therapien für neurologische Erkrankungen zu beschleunigen. Roopal Thakkar, Executive Vice President und Chief Scientific Officer für Forschung und Entwicklung bei AbbVie, betont, dass Neurowissenschaften eines der zentralen Wachstumsfelder des Unternehmens sind und AbbVie darauf abzielt, in diesem Bereich Innovationen voranzutreiben, um die dringendsten Bedürfnisse von Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer zu adressieren.
ALIA-1758 befindet sich derzeit in einer Phase-I-Studie zur Bewertung seiner Verträglichkeit und Sicherheit bei gesunden Probanden. Der Abschluss der Transaktion, die regulatorischen Genehmigungen und die üblichen Abschlussbedingungen unterliegt, wird für das vierte Quartal 2024 erwartet.
Die rechtliche Beratung für AbbVie übernahm Covington & Burling, während Centerview Partners finanzielle Beratung leistete und Fenwick & West Aliada rechtlich unterstützte. Zuletzt ging AbbVie eine Partnerschaft mit Gedeon Richter ein, um neue Behandlungen für neuropsychiatrische Erkrankungen zu entwickeln.