Der weltgrößte Brauereikonzern AB Inbev, bekannt für renommierte Marken wie Beck's, Budweiser und Corona, steht vor Herausforderungen: Im dritten Quartal verzeichnete der Gigant erneut einen Rückgang bei den Bierverkäufen. Besonders die Märkte in China und Argentinien erwiesen sich als problematisch, während nur der europäische Markt gegen den allgemeinen Trend eine positive Entwicklung zeigte. Die Anleger zeigten sich enttäuscht von den jüngsten Geschäftszahlen, die die ohnehin düsteren Erwartungen noch unterboten. Selbst die angehobene Gewinnprognose und die Ankündigung eines Aktienrückkaufs im Umfang von zwei Milliarden Dollar konnten die Marktteilnehmer nicht besänftigen, was zu einem Kursrutsch im EuroStoxx 50 führte. Gegen Mittag brach der Aktienkurs von AB Inbev um fast viereinhalb Prozent ein und erreichte damit den tiefsten Stand seit Ende September. Das Börsenjahr glich einer Achterbahnfahrt, mit einer bisher leicht negativen Kursbilanz für 2024. RBC-Analyst James Edwardes Jones kommentierte den Quartalsbericht als "schwach, jedoch nicht schrecklich". Er betonte, dass vor allem die schwache Performance in Mittelamerika und der Region Asien-Pazifik, zusammen mit den schwierigen Bedingungen in China und Argentinien, die Ergebnisse belasteten. Positiv hervorzuheben sei dagegen die Entwicklung in Nordamerika und das Wachstum in Europa, wo Konsumenten verstärkt zu Premium-Biersorten griffen. Trotz der enttäuschenden Absatzzahlen und des schwachen organischen Wachstums verzeichnete AB Inbev einen überraschend starken Gewinn. Dennoch sorgte die "niedrigere Qualität" der Ergebnisse, wie von Analysten der Citigroup beschrieben, für gemischte Reaktionen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Getränkekonzern 2,4 Prozent weniger Volumen ab, wobei der Umsatz um drei Prozent auf über 15 Milliarden Dollar sank. Während der Gewinn aufgrund niedrigerer Kosten um über 40 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Dollar stieg, blieb das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 5,4 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau. Konzernchef Michel Doukeris sieht sich im Kurs der Kostensenkungen bestätigt und erwartet nun ein jährliches bereinigtes Betriebsergebniswachstum von sechs bis acht Prozent.