27. September, 2024

Sports

Aaron Jones: Vom Underdog zum Wikinger

Aaron Jones: Vom Underdog zum Wikinger

Die Familie Jones befand sich wie gewohnt in vertrauter Gesellschaft. Während einer Kreuzfahrt in der Karibik genoss Aaron Jones zusammen mit seiner Mutter Vurgess, seinem Zwillingsbruder Alvin und weiteren Familienmitgliedern eine Auszeit auf dem Meer, während sein Sohn Aaron Jr. über das Deck flitzte. Eine idyllische Szene, die kaum erahnen lässt, dass Jones seinen Lebensunterhalt damit verdient, von Verteidigern auf dem Spielfeld hart angegangen zu werden.

Nach einer enttäuschenden Playoff-Niederlage der Green Bay Packers gegen die San Francisco 49ers hatte Aaron Jones seine Sachen gepackt und sich auf die Offseason vorbereitet. Der langfristige Plan, wieder zu den Packers zurückzukehren, schien zu diesem Zeitpunkt noch intakt. Doch eine Gehaltskürzungspolitik des Teams sorgte schließlich für die Trennung. Jones' Agent, Drew Rosenhaus, lehnte das Angebot der Packers ab, und Jones wechselte kurzerhand zu den Minnesota Vikings. Die Nachricht erreichte die Familie während der Kreuzfahrt und sorgte für überraschende Veränderungen.

Nach der Rückkehr von der Kreuzfahrt hatte der Wechsel handfeste Auswirkungen. Chelsi'Rae Walker, Jones' Schwester, beschäftigte dabei die Veränderungen im Familienleben und die emotionale Bedeutung des bisherigen Football-Heims. Jones selbst rückte den Vereinswechsel in gelassener Manier in den Hintergrund und fokussierte sich auf seine neue Aufgabe bei den Vikings. Auch vor dem ersten Spiel gegen die Packers blieb er zurückhaltend.

Die Karriere von Jones war stets von Herausforderungen geprägt. Aufgewachsen in El Paso, Texas, hatte er es nie leicht, sich gegen Vorurteile und geringe Anerkennung durchzusetzen. Trotz herausragender sportlicher Leistungen wurde er oft übersehen oder unterschätzt. Diese Erfahrungen stärkten ihn und trieben ihn zu Höchstleistungen an – sei es auf dem College bei UTEP, wo er durch beeindruckende Laufleistungen glänzte, oder in der NFL, wo seine Talente schließlich von den Packers erkannt wurden. Doch selbst dort musste er sich erst beweisen.

Jones' Wechsel zu den Vikings brachte nicht nur persönliche Veränderungen mit sich, sondern auch sportliche Erfolge. Seine Statistiken sprechen für sich: Mit Geschwindigkeit und Agilität hatte er maßgeblichen Anteil am Erfolg des neuen Teams und hinterließ zugleich einen starken Eindruck im Vikings-Locker-Room.

Auch wenn die Packers und ihre Fans Jones immer geschätzt haben, geht der Lauf von Jones ohne Groll weiter. Seine jüngsten Interviews und ein Artikel im Players Tribune betonten vielmehr seine Dankbarkeit und seine Motivation, sich weiter zu beweisen. Ob dies zur Motivation gegen seinen Ex-Club beitragen wird, bleibt abzuwarten. Sein ehemaliger Trainer Manny Herrera etwa freut sich auf das kommende Duell auf seinem 86-Zoll-Fernseher.