15. April, 2025

Grün

A-Nord Stromtrasse: Schlüsselprojekt zur wirtschaftlichen Energiewende

Die geplante Stromtrasse A-Nord ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, das ab 2027 wesentliche Einsparungen bei den Netzkosten bewirken soll. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion prognostiziert jährliche Einsparungen von bis zu 700 Millionen Euro aufgrund einer verringerten Notwendigkeit von Netzeingriffen. Christoph Müller, der Vorstandsvorsitzende von Amprion, verdeutlichte anlässlich des symbolischen ersten Spatenstichs im nordrhein-westfälischen Rhede, dass sich die Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro durch diese Einsparungen rasch amortisieren würden.

Netzeingriffe sind operative Maßnahmen, die es den Netzbetreibern ermöglichen, die Energieproduktion in Kraftwerken flexibel anzupassen, um Überlastungen im Netz zu vermeiden. Im Falle einer Leistungsreduktion werden Entschädigungszahlungen an die Betreiber fällig, während zusätzliche Generierungseinsätze honoriert werden. Bereits im Herbst 2023 haben die Bauarbeiten in Niedersachsen begonnen. Die Fertigstellung der ersten 75 Kilometer in Nordrhein-Westfalen ist für März 2026 vorgesehen.

Die A-Nord-Trasse bildet gemeinsam mit der Gleichstromverbindung Ultranet einen über 650 Kilometer langen Energiekorridor. Diese Infrastrukturprojekte sind darauf ausgelegt, Windenergie effizient von Ostfriesland bis nach Baden-Württemberg zu transportieren. Während A-Nord als Erdkabel ausgeführt wird, nutzt Ultranet bestehende Strommasten für die Freileitung. Beide Trassen treffen in Meerbusch bei Düsseldorf aufeinander, wo eine Konverterstation als zentrale Schnittstelle dient.

Die Bundesnetzagentur befürwortet das Vorhaben. Präsident Klaus Müller hob in einem Interview die zentrale Bedeutung der Stromtrassen für die Versorgungssicherheit und die Reduzierung der Kosten hervor. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äußerte sich positiv und bezeichnete den Spatenstich als entscheidenden Fortschritt hin zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich starken Zukunft.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Energiewende wird allerdings die Akzeptanz der Bevölkerung sein. Je mehr die Bürgerinnen und Bürger die Maßnahmen zur Modernisierung der Energieinfrastruktur unterstützen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die ambitionierten Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien langfristig erreicht werden können.