Die Zahlen lesen sich wie aus einem Supercar-Katalog: drei Elektromotoren, 965 PS Systemleistung, null auf hundert in 3,4 Sekunden. Doch das hier ist kein Hypercar für die Rennstrecke, sondern ein Shooting Brake für Europas Straßen. BYD meint es ernst mit der Luxusmarke Denza, und das neue Flaggschiff Z9GT ist mehr als ein Konzeptauto aus Fernost – es ist eine Kampfansage.
Zögerlicher Start, radikale Ansage
In Deutschland war BYD bislang kaum mehr als ein Randphänomen. 2.900 verkaufte Fahrzeuge im letzten Jahr sind für den weltweit größten E-Auto-Hersteller ein peinlich kleiner Wert.
Doch der Konzern hat auf europäischem Boden Großflächen gemietet: Produktionsstätten in Ungarn und der Türkei, Batteriepläne inklusive. Nun kommt die zweite Welle – mit Stil, Geschwindigkeit und einem Anspruch, der sonst eher aus Stuttgart, Ingolstadt oder München formuliert wird.
Ein Gentleman auf Steroiden
Das Design? Made in Germany. Wolfgang Egger, einst bei Audi, hat dem 5,18 Meter langen Z9GT eine sportlich-elegante Silhouette verpasst, die sich klar an Porsche Taycan & Co. orientiert.
Doch Denza kopiert nicht nur – der Shooting-Brake-Look bringt Platz, Stil und Eigenständigkeit. Innen gibt es ein aufgeräumtes Cockpit, ein kühlschrankkaltes Staufach zwischen den Sitzen und ein riesiges 17,3-Zoll-Display. Alles wirkt wertig, durchdacht, europäisch.

Technik, die Eindruck macht
Was Tesla mit "Ludicrous Mode" fürs Beschleunigen erfand, macht Denza mit Lenkung. Die Plattform bringt nicht nur drei Motoren mit, sondern auch eine Hinterachslenkung mit zwei unabhängigen Getrieben.
Ergebnis: Wendekreise wie ein Kleinwagen, Drehmanöver wie im Werbevideo. Krabben-Gang, 360-Grad-Drehung – der Z9GT kann sich nicht nur schnell bewegen, sondern auch spektakulär.
Marktstart mit Ansage
Der Marktstart ist für Herbst 2025 angepeilt, der Preis wird voraussichtlich sechsstellig. Eine Plug-in-Version mit rund 150 Kilometern E-Reichweite folgt.
Doch das ist nur der Anfang: Ein Van namens D9, zwei SUV und ein Sportwagen mit derselben Dreimotorentechnik sind in der Pipeline. BYD setzt auf Taktung und Technik, wo die deutschen Hersteller noch mit Lieferketten und Plattformwechseln ringen.
Die neue Konkurrenz kommt aus Shenzhen
Die Frage ist nicht mehr, ob chinesische Hersteller den europäischen Markt aufmischen. Sie tun es bereits. Doch mit dem Z9GT steigt Denza in ein Segment ein, das bisher als unantastbar galt.
Wer Leistung, Design und Technik will, musste bisher deutsch kaufen. Jetzt nicht mehr. Die ersten Prototypen wirken ausgereift, das Konzept durchdacht. BYD hat gelernt – und Denza ist ihr Prüfstein.
Ein Prestigeprojekt? Sicher. Aber auch ein echter Wettbewerber.
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