24. November, 2024

Military

90,6 Milliarden Deutsche Euro für die NATO

In einem finanziellen Kraftakt erreicht Deutschland erstmals das Zwei-Prozent-Ziel der NATO - ein klares Signal an Russland und ein deutliches Zeichen in Richtung USA.

90,6 Milliarden Deutsche Euro für die NATO
Deutschland übertrifft erstmals das NATO-Ziel von zwei Prozent des BIP, während geopolitische Spannungen, besonders in Osteuropa, weiter zunehmen.

Deutschland erfüllt NATO-Ziel

Für das Jahr 2024 sind die Verteidigungsausgaben auf stolze 90,6 Milliarden Euro angehoben worden.

Dies entspricht einem Anteil von 2,12 Prozent des prognostizierten Bruttoinlandsprodukts (BIP), womit die Bundesrepublik das seit 2014 bestehende NATO-Ziel von zwei Prozent erstmals erreicht.

Strategisches Signal in unsicheren Zeiten

Die Entscheidung, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, ist eine direkte Reaktion auf den fortwährenden Konflikt in der Ukraine und ein strategisches Signal an Russland.

Während Deutschland und andere europäische Staaten ihre Verteidigungsbudgets erhöhen, bleiben die USA mit fast 968 Milliarden Dollar Verteidigungsausgaben weltweit führend.

Der Kreml soll verstehen: Jegliche Aggression gegen ein NATO-Mitglied ist zum Scheitern verurteilt. Diese Entschlossenheit manifestiert sich in einer Zeit, in der Unsicherheit und militärische Drohgebärden zunehmen.

Globales Engagement und finanzielle Lasten

Insgesamt planen 23 der 32 NATO-Staaten, die Zielmarke dieses Jahr zu erreichen oder zu überschreiten.

Während Polen und Estland mit Verteidigungsausgaben von 4,12 Prozent bzw. 3,43 Prozent des BIP die Liste anführen, bleiben andere Länder wie Spanien und Luxemburg deutlich hinter diesem Ziel zurück.

Dies wirft Fragen über die Verteilung der finanziellen Lasten innerhalb des Bündnisses auf.

Anteil der 8 Länder mit den höchsten Militärausgaben im Jahr 2023 an den weltweiten Militärausgaben, in Prozent.

Reaktion Europas und Kanadas

Die europäischen Alliierten und Kanada verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Anstieg der Verteidigungsausgaben um 17,9 Prozent, wenn man Inflation und Wechselkursschwankungen außer Acht lässt.

Diese Zahlen sind nicht nur eine Reaktion auf äußere Bedrohungen, sondern auch eine Botschaft an die USA, insbesondere angesichts der möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus.

Der ehemalige Präsident hat bereits signalisiert, dass er von NATO-Mitgliedern erwartet, ihre finanziellen Verpflichtungen ernst zu nehmen.

Dominanz der USA und globale Perspektiven

Auf dem internationalen Parkett bleibt jedoch die USA mit geplanten Ausgaben von fast 968 Milliarden Dollar der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Militärausgaben.

Im Vergleich dazu sind die Investitionen von geopolitischen Rivalen wie Russland und China, trotz Kaufkraftbereinigung, deutlich geringer.