Die Einführung des 5G-Netzes in Deutschland schreitet voran und erreicht zunehmend die breiten Massen, jedoch fällt die Nutzungswachstumsrate des neuesten Mobilfunkstandards weniger steil aus als von den Netzbetreibern erhofft. Laut einer aktuellen Untersuchung des Vergleichsportals Verivox, die im Februar 2024 durchgeführt wurde, haben 45,1 Prozent der Befragten angegeben, bereits auf das 5G-Netz zugegriffen zu haben. Diese Zahl markiert einen Anstieg im Vergleich zu den 40,1 Prozent im Vorjahr, reflektiert jedoch auch eine gewisse Zurückhaltung unter den Nutzern. Dabei konnten die Anbieter den Netzausbau erheblich vorantreiben und decken mittlerweile über 90 Prozent der deutschen Fläche ab.
Besonders junge Leute zeigen sich 5G gegenüber aufgeschlossener. Die Umfrage verdeutlicht, dass die Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren eine Nutzungsquote von 58,7 Prozent aufweist, wohingegen die über 70-Jährigen lediglich eine Quote von 27,4 Prozent erreichen. Die Hemmnisse für eine breitere Adaption des Standards liegen einerseits in der Gerätekompatibilität – viele ältere Smartphones unterstützen 5G nicht – und andererseits in den Kosten für 5G-fähige Geräte und Tarife.
Die großen Netzbetreiber - Deutsche Telekom, Telefónica O2 und Vodafone - haben 5G bereits in ihre Haupttarife integriert, während bei Untermarke wie Congstar sowie bei einigen Discountern noch Zusatzkosten fällig werden. Für Verbraucher, die auf kostengünstigere Angebote ausweichen, bedeutet das allerdings häufig eine reduzierte Download-Geschwindigkeit. Congstar limitiert beispielsweise das Tempo auf 50 Megabit pro Sekunde gegen einen monatlichen Aufpreis von drei Euro, während auf dem 5G-Netz generell Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde technisch realisierbar sind. Die Umfrage von Innofact, beauftragt durch Verivox, hat online 1028 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren zu ihrer 5G-Nutzung befragt und eine repräsentative Verteilung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bundesland berücksichtigt.
Trotz der verhaltenen Nachfragesteigerung geht Telefónica-Chef Markus Haas optimistisch in die Zukunft. Auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress prognostizierte er einen Aufschwung des 5G-Verkehrs, der noch in diesem Jahr den Datendurchsatz des Vorgängerstandards 4G übertreffen soll. Die fortschreitende Implementierung des 5G-Standards verspricht, vor allem bei hohem Netzverkehr, eine Verbesserung der Download-Effizienz.