12. Dezember, 2024

Unternehmen

Musk, Macht und Milliarden: Ist Tesla zu abhängig?

Ein US-Gericht kippt Elon Musks Rekord-Gehaltspaket. Tesla steht mit seinem Star-CEO vor einem rechtlichen und politischen Scherbenhaufen.

Musk, Macht und Milliarden: Ist Tesla zu abhängig?
Nach der Ablehnung seines Gehaltspakets attackiert Elon Musk Delaware. Experten warnen: Droht hier die Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit?

Ein Urteil, das sitzt

Elon Musk, der Chef von Tesla und reichste Mann der Welt, hat eine herbe Niederlage erlitten. Ein Gericht in Delaware hat entschieden, dass sein umstrittenes Gehaltspaket von 56 Milliarden Dollar nicht wieder eingesetzt wird – obwohl Tesla-Aktionäre dem überarbeiteten Deal zugestimmt hatten. Für Richterin Kathaleen McCormick reichte das nicht aus: Die rechtlichen Mängel der ursprünglichen Vereinbarung bleiben bestehen.

Das größte Gehalt der Börsengeschichte

Das Paket aus 2018 war an ambitionierte Ziele gekoppelt: Musk sollte riesige Mengen Tesla-Aktien erhalten, wenn das Unternehmen bestimmte Meilensteine erreicht.

Doch Kritiker warfen dem Tesla-Vorstand vor, dem charismatischen CEO zu viel durchgehen zu lassen. Die Richterin befand, der Deal sei von Anfang an fragwürdig – ein zweiter Versuch ändert daran nichts. „Man kann keine Verstöße einfach mit einer neuen Abstimmung überdecken,“ so McCormick.

Musk schlägt zurück

Elon Musk wäre nicht Elon Musk, wenn er das Urteil stillschweigend akzeptieren würde. Auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) wetterte er von „absoluter Korruption“ und warf Delaware als Unternehmensstandort vor, systematisch zu versagen. Der Unternehmer hat bereits mehrere Firmen nach Texas und Nevada verlegt – eine klare Botschaft.

Auch politisch sorgt Musk für Spannungen. Mit millionenschweren Spenden hat er Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus unterstützt und sich als Berater ins Spiel gebracht. Kritiker sehen darin den Versuch, seinen Einfluss auf die Politik auszudehnen – und indirekt Druck auf Gerichte wie das in Delaware auszuüben.

Finanzielle Konsequenzen für Tesla

Für Tesla könnte das Urteil teuer werden. Eine Wiederbewilligung des Pakets würde laut dem Unternehmen zu einer 25-Milliarden-Dollar-Belastung in der Bilanz führen. Zudem hätte Musk seinen Anteil an Tesla von 13 auf über 20 Prozent ausbauen können, was seinen Einfluss weiter gestärkt hätte. Doch auch jetzt bleibt Tesla nicht ungeschoren: Die juristischen und öffentlichen Debatten belasten das Ansehen des Autobauers – während die Konkurrenz nicht schläft.

Das nächste Kapitel?

Tesla hat bereits Berufung angekündigt. Doch selbst wenn das Unternehmen vor einem höheren Gericht Erfolg hätte, bleibt der Imageschaden. Der Fall wirft grundlegende Fragen über Unternehmensführung und Verantwortlichkeit auf: Wie viel Macht ist zu viel Macht? Und wann wird ein CEO zum Risiko?