Die US-Notenbank setzte mit einem kräftigen Zinsschnitt um 50 Basispunkte das Signal, das viele Aktien brauchten, um aus ihrer Starre zu erwachen. Wochenlange Unsicherheit über die Entscheidungen der Fed weicht nun allmählich einem klareren Bild, wodurch sich die Anlegerstimmung aufhellt.
Während der S&P 500 wieder Höchststände erreicht, zeigt der Nasdaq 100 die dynamischsten Entwicklungen: Ein Anstieg von über 3 % nach der Zinssenkung deutet darauf hin, dass Technologiewerte nach Wochen der Stagnation wieder im Aufwind sind.
Diese Zinssenkung soll auch kurzfristige Bankkreditkosten senken und es Unternehmen und Verbrauchern erleichtern, günstig Kapital zu beschaffen – ein Ventil für eine zuletzt schwächelnde Wirtschaft. Zudem könnten Konsumgüter wie Hypotheken, Autokredite und Kreditkarten davon profitieren.
Inmitten von Sorgen um die US-Wirtschaft, wie enttäuschender Beschäftigungsdaten und einer Verlangsamung des verarbeitenden Gewerbes, betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Zinssenkung dazu dient, die Wirtschaft neu zu kalibrieren. Ängste, dass diese Maßnahme Zweifel an der wirtschaftlichen Gesundheit schüren könnte, blieben unbegründet: Stattdessen stiegen die Kurse, was auf den Optimismus der Investoren hinsichtlich der langfristigen Marktaussichten hinweist.
Tom Porcelli von PGIM Fixed Income Policy betont, dass die Fed auf eine erhöhte Inflation vorbereitet sei. Nun, da die Inflation sich dem Ziel nähert, könne die Fed eine lockerere Geldpolitik verfolgen. Diese aggressive Zinssenkung sei weniger Ausdruck einer bevorstehenden Rezession, sondern vielmehr ein Mittel, um das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten.
Während Anleger ihren Blick oft auf die Gewinneraktien des Jahres richten, geraten zunehmend auch stark gefallene Werte in den Fokus. Aktien nahe ihrer 52-Wochen-Tiefs erscheinen angesichts einer verbesserten Geldpolitik als potenzielle Schnäppchen. Doch bleibt unklar, ob diese hoch spekulativen Aktien nach erheblichen Verlusten wieder auf die Beine kommen.
Angesichts der neuesten Zinsentscheidung betont CNBC-Kommentator Jim Cramer, dass Investoren verstärkt auf Aktien achten sollten, die in einem Niedrigzinsumfeld gedeihen. Dazu gehören Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen direkt von der Kaufkraft der Verbraucher abhängig sind.
Qualys, ein Anbieter von Cloud-basierten IT-Sicherheitslösungen, verzeichnete trotz der jüngsten Marktbewegungen keine positive Entwicklung. Das Unternehmen wurde durch volatile Marktbedingungen und makroökonomische Unsicherheiten belastet, was den Aktienkurs auf ein 52-Wochen-Tief fallen ließ.
Mit einem Umsatzwachstum von nur 8 % im Vergleich zum Vorjahr und einer deutlichen Verlangsamung im Vergleich zu früheren zweistelligen Wachstumsraten, mussten Investoren enttäuscht feststellen, dass Qualys seine bisherigen Erfolge nicht fortsetzen konnte. Hohe Short-Interest-Raten zeugen von Skepsis gegenüber der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens.
Obwohl einige Großanleger wie Terry Smiths Fundsmith LLP mit 548.009 Aktien weiterhin an Qualys festhalten, wird deutlich, dass Investoren vorsichtig bleiben. Zudem sieht die London Company SMID Cap Strategy mehr Potenzial in anderen Sektoren, wie insbesondere in AI-Aktien.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Qualys auf der Liste der von Short-Sellern kritisch beäugten Aktien Platz 11 belegt. Für Investoren, die auf der Suche nach vielversprechenden Alternativen sind, könnte es sich lohnen, den AI-Sektor genauer unter die Lupe zu nehmen.