Die hohe Rechnung der Gewohnheit
Deutschland, Land der Dichter, Denker und... verschwenderischen Stromverbraucher? Es mag überraschen, aber viele Deutsche zahlen weit mehr für ihren Strom, als sie müssten.
Der Grund? Sie wechseln ihren Anbieter nicht. Verivox zufolge verschenken etwa 10 Millionen Haushalte jährlich insgesamt 5,5 Milliarden Euro, weil sie im teuren Grundversorgungstarif stecken bleiben.
Ein teurer Verbleib in der Komfortzone
Aktuell zahlen Haushalte im Grundversorgungstarif durchschnittlich 44,36 Cent pro Kilowattstunde. Ein Blick über den Tellerrand würde zeigen: Es geht auch günstiger. Viel günstiger.
Die beste verfügbare Rate liegt bei 24,7 Cent pro Kilowattstunde – fast die Hälfte. Die einfache Mathematik hinter diesen Zahlen zeigt: Ein Wechsel kann die Stromrechnung um 44 Prozent reduzieren.
Die Trägheit überwinden
Warum also die Zögerlichkeit? Der Wechsel zu einem neuen Anbieter ist heute einfacher denn je. Die Vorstellung, dass der Prozess kompliziert ist, ist veraltet. Doch viele Verbraucher scheinen noch nicht bereit, ihre Komfortzone zu verlassen. Sie bleiben lieber beim Altbekannten, auch wenn es teurer ist.
Aktives Handeln ist gefragt
Experten wie Thorsten Storck von Verivox mahnen: Die Konsumenten müssen aufgeklärt werden und die Initiative ergreifen. Bildungskampagnen und die Vereinfachung des Wechselprozesses könnten hier Wunder wirken. Nicht nur die Verbraucher, auch die Umwelt würde profitieren, denn ein bewussterer Umgang mit Energiequellen ist immer auch ein Schritt hin zu nachhaltigerem Verhalten.
Die Energiekosten steigen und jeden Cent zweimal umzudrehen, ist in vielen deutschen Haushalten Standard. Doch bei der Stromrechnung scheint das Prinzip noch nicht angekommen zu sein.
Das Geld, das man beim Wechsel des Stromanbieters sparen könnte, ist zu viel, um es einfach auf der Straße liegen zu lassen.