Denise Dresser, die Geschäftsführerin von Slack, ist überzeugt: Künstliche Intelligenz kann die Arbeit revolutionieren. Bei ihrem Start bei Slack habe sie gleich die KI-Funktionen der Plattform genutzt, um sich in komplexe Themen einzuarbeiten, erzählt sie.
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist längst Realität in vielen Büros weltweit. Tools wie Slack, Microsoft Teams oder Google Drive integrieren zunehmend intelligente Funktionen, die die Effizienz steigern sollen. Doch trotz der verheißungsvollen Technik bleibt Skepsis – gerade unter Arbeitnehmern.
KI soll Büroarbeit effizienter machen
Während der Corona-Pandemie etablierten sich Bürokommunikationsprogramme wie Slack fest in der Arbeitswelt. Jetzt geht die Entwicklung in die nächste Runde: Unternehmen wie Slack, Microsoft und Google setzen auf Künstliche Intelligenz, um den Arbeitsalltag noch effizienter zu gestalten.
Bei Slack lassen sich beispielsweise wichtige Informationen aus Gesprächen automatisch herausfiltern oder personalisierte Nachrichten generieren. Ein sogenannter „Workflow-Builder“ automatisiert wiederkehrende Abläufe und spart somit Zeit.
Laut ersten Zahlen von Slack könnte das den Arbeitsalltag erheblich erleichtern: Nutzer der neuen KI-Funktionen sollen ihre Produktivität um bis zu 47 Prozent steigern und wöchentlich rund 97 Minuten Zeit einsparen können.
„Es geht darum, den Posteingang zu priorisieren und den Mitarbeitern zu helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren“, erklärt Dresser.
Auch Microsoft hat ähnliche Updates mit seinem „Copilot“ auf den Markt gebracht, der etwa per Befehl Präsentationen erstellen oder Geschäftsreisen organisieren kann. Google arbeitet mit seinem KI-Sprachmodell „Gemini“ an smarten Tools, die Notizen zusammenfassen und Arbeitsprozesse erleichtern.
Die KI-Revolution trifft auf Skepsis
Trotz aller Fortschritte bleibt eine Herausforderung: Viele Arbeitnehmer sind unsicher im Umgang mit der neuen Technologie. Eine Umfrage des Tech-Konzerns Cisco zeigt, dass weniger als die Hälfte der Beschäftigten sich auf den Einsatz von KI im Büro vorbereitet fühlen.
Aruna Ravichandran, Vizepräsidentin beim Cisco-Dienst WebEx, fordert Unternehmen deshalb auf, verstärkt Schulungen anzubieten, um die Mitarbeiter fit für die neuen Tools zu machen. „Es braucht Weiterbildung, damit Mitarbeiter die neuen Technologien nicht als Bedrohung, sondern als Chance sehen“, sagt sie.
Das Problem der „KI-Halluzinationen“
Ein weiterer Aspekt, der für Verunsicherung sorgt, ist die Gefahr von Falschinformationen durch die KI. Colette Stallbaumer, Geschäftsführerin des Office-Bereichs von Microsoft, spricht von sogenannten „Halluzinationen“ – der Gefahr, dass KI-Modelle Antworten erfinden.