32 % der Investitionen in der Bankenbranche fließen bereits in KI
Die aktuelle Global Banking Benchmark Study 2024 zeigt, dass Banken weltweit massiv in KI-Technologien investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch fehlende Budgets und regulatorische Hürden bremsen viele Institute aus.
Die Digitalisierung ist längst auch in der Bankenwelt angekommen – und Künstliche Intelligenz (KI) nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Wie die dritte Ausgabe der Global Banking Benchmark Study 2024 des Beratungsunternehmens Publicis Sapient zeigt, setzen Banken weltweit zunehmend auf KI, maschinelles Lernen und generative KI (GenAI).
Laut der Studie fließen inzwischen fast ein Drittel (32 %) der Investitionen zur Verbesserung des Kundenerlebnisses in KI-gesteuerte Technologien. Für viele Banken bedeutet das einen entscheidenden Schritt, um Prozesse zu automatisieren, Kundenservice zu personalisieren und in einem dynamischen Marktumfeld agiler zu werden.
KI als Wachstumstreiber – aber die Budgets fehlen
Während KI große Chancen bietet, zeigt die Studie auch, dass viele Banken noch mit begrenzten Budgets und veralteten Technologien zu kämpfen haben. So nennen 32 % der befragten Führungskräfte fehlende finanzielle Mittel als größtes Hindernis für die digitale Transformation.
Zudem erweisen sich regulatorische Herausforderungen und mangelnde operative Flexibilität als weitere Hürden, die den Fortschritt ausbremsen. Dennoch ist der Trend eindeutig: Banken, die gezielt in KI und Agilität investieren, schaffen es, transformative Effizienzsteigerungen zu erzielen.
Der Reifegrad der Digitalisierung variiert stark
Die Studie unterscheidet zwischen vier Gruppen von Banken, je nachdem, wie weit sie in ihrer digitalen Transformation fortgeschritten sind. Bemerkenswert: Der Anteil der sogenannten Transformation Leader ist seit 2022 stark gesunken. Waren im Vorjahr noch 22 % der Banken in dieser Gruppe, sind es 2024 nur noch 11 %.
Im Gegensatz dazu ist der Anteil der Slow Starter, also der Nachzügler, von 57 % auf 66 % gestiegen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen zeigt sich vor allem im Einsatz von KI: Während 44 % der fortschrittlichsten Banken den internen Einsatz von KI priorisieren, tun dies nur 25 % der Nachzügler.
Cloud-Technologien und Daten als Erfolgsfaktor
Neben KI-Technologien spielen auch Cloud-Infrastrukturen eine entscheidende Rolle für die Transformation. 39 % der Transformation Leader sehen die Cloud-Migration als Top-Priorität für die kommenden drei Jahre.
Hierbei geht es nicht nur um Kosteneffizienz, sondern auch um die Flexibilität und Skalierbarkeit, die Cloud-Technologien ermöglichen.
Die Nutzung von Daten und Analysen bleibt dabei das Herzstück jeder erfolgreichen digitalen Strategie. 42 % der befragten Banken setzen auf personalisierte Customer Journeys, um die Kundenbindung zu verbessern und tiefere Einblicke in das Verhalten ihrer Nutzer zu erhalten.
Deutschland im Fokus
Auch in Deutschland zeigt die Studie interessante Entwicklungen. Viele deutsche Banken setzen bereits erfolgreich auf KI-basierte Lösungen, besonders im Bereich der Risikobewertung und Betrugsprävention.
Prof. Dr. Alexander Schroff, Financial Services Lead DACH bei Publicis Sapient, betont:
„Die Wirksamkeit der KI hängt maßgeblich von der Qualität der verarbeiteten Daten und der Kompetenz im Umgang mit der Technologie ab. Nur wer diese beiden Aspekte beherrscht, kann in einem sich schnell wandelnden Markt langfristig bestehen.“
KI als Schlüssel zur digitalen Transformation
Die Ergebnisse der Global Banking Benchmark Study 2024 verdeutlichen, dass KI und datenbasierte Technologien die Zukunft der Bankenwelt prägen werden. Während viele Institute bereits in diese Technologien investieren, bleibt der digitale Reifegrad stark unterschiedlich.
Der Weg zur vollständigen digitalen Transformation ist insbesondere für die Nachzügler lang, doch die Vorreiter im Markt zeigen bereits, dass sich gezielte Investitionen in KI und Agilität auszahlen.
Banken, die es schaffen, ihre operativen Prozesse zu modernisieren und innovative Technologien effizient zu nutzen, sind gut aufgestellt, um in einem zunehmend digitalisierten Marktumfeld erfolgreich zu bestehen.