08. Januar, 2025

Global

2025: Das Jahr der politischen Wendepunkte

Schengen-Erweiterung, Trumps Amtsantritt und vorgezogene Bundestagswahlen: Europa und die Welt stehen vor einem Jahr voller Herausforderungen und Weichenstellungen.

2025: Das Jahr der politischen Wendepunkte
Mit der Schengen-Erweiterung fällt die Grenze zu Rumänien und Bulgarien. Kritiker warnen vor steigenden Migrationszahlen.

Neue Dynamik in Europa: Der erweiterte Schengen-Raum

„Reisefreiheit für alle“ – so könnte der Slogan der Schengen-Erweiterung lauten. Seit dem 1. Januar gehören auch Rumänien und Bulgarien zum europäischen Grenzkontrollsystem.

Für Wirtschaft und Handel ein Gewinn, doch Kritiker sehen eine Schattenseite: Beide Länder spielen als Transitstaaten für Migranten eine entscheidende Rolle. Nun könnten illegale Einreisen nach Deutschland noch einfacher werden – ein Thema, das im bevorstehenden Wahlkampf eine große Rolle spielen dürfte.

„Ohne schärfere Grenzkontrollen werden wir die Migrationslage nicht in den Griff bekommen“, warnt ein hochrangiger Unionspolitiker.

Die Forderung nach Zurückweisungen an deutschen Grenzen wird lauter – ein Test für die künftige Bundesregierung.

Bundestagswahl: Ein Rennen mit klaren Favoriten

Am 23. Februar wählt Deutschland einen neuen Bundestag, nachdem die Ampelkoalition zerbrach. Die Umfragen zeichnen ein eindeutiges Bild: Friedrich Merz und die Union liegen mit großem Abstand vorn. Einzig unklar bleibt, mit wem die Union koalieren könnte. SPD und Grüne kommen in Frage, doch beide Varianten versprechen schwierige Verhandlungen.

„Es geht um nicht weniger als die Frage, wie Deutschland wirtschaftlich und politisch wieder Tritt fassen kann“, kommentiert ein Wirtschaftsexperte.

Währenddessen sieht sich die AfD, der in Umfragen eine Verdopplung ihres Wahlergebnisses von 2021 zugetraut wird, von allen Seiten isoliert. Eine Regierungsbeteiligung der Rechtspopulisten bleibt ausgeschlossen.

Friedrich Merz und die CDU/CSU führen die Umfragen klar an – doch Koalitionsfragen bleiben offen.

Trump 2.0: Was bedeutet die Rückkehr ins Weiße Haus?

Während in Deutschland gewählt wird, hat Donald Trump längst seine Arbeit als neuer, alter US-Präsident aufgenommen. Sein Comeback spaltet die Welt: Befürworter sehen in ihm den Retter einer konservativen Ordnung, Kritiker fürchten Handelskriege und wachsende geopolitische Spannungen.

Seine Drohungen gegen China und die Ankündigung neuer Zölle könnten den globalen Handel erschüttern. Für die deutsche Exportwirtschaft, die stark von den USA abhängt, wären das schlechte Nachrichten – und dennoch: Eine Aufwertung des US-Dollars könnte deutschen Produkten auf dem amerikanischen Markt Vorteile verschaffen.

„Trump ist ein Risiko, aber auch eine Chance“, analysiert ein Wirtschaftswissenschaftler. „Es wird darauf ankommen, wie flexibel die deutsche Wirtschaft auf seine Politik reagiert.“

Innenpolitische Baustellen: Grundsteuer und Energiewende

Neben den großen geopolitischen Themen drückt Deutschland der Schuh vor allem bei innenpolitischen Baustellen. Die Reform der Grundsteuer, die seit Januar gilt, sorgt für Ärger. Viele Kommunen erhöhen die Hebesätze drastisch, was Hausbesitzer und Mieter gleichermaßen belastet.

Auch die Energiewende bleibt ein Dauerbrenner. Während die Grünen auf eine Transformation der Wirtschaft drängen, fordern Wirtschaftsvertreter niedrigere Strompreise und eine schnellere Umsetzung von Infrastrukturprojekten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Elon Musk und die AfD: Wenn Meinungsfreiheit zur Plattform für Radikale wird
Der Tesla-Chef nutzt die „Welt am Sonntag“, um Wahlwerbung für die AfD zu machen – ein Meisterwerk der Grenzüberschreitung. Aber wie frei darf Meinungsfreiheit eigentlich sein?