10. Januar, 2025

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2024: Das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

2024: Das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

In einem erstaunlichen Bericht stellt der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus fest, dass 2024 das erste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen war, in dem das globale Mittel über 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag. Mit einer Abweichung von 1,6 Grad Celsius wird es als das wärmste Jahr der Historie verzeichnet. Diese Erkenntnisse stimmen mit den Vorab-Prognosen überein und verdeutlichen einmal mehr die Dringlichkeit, der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.

Die Weltwetterorganisation in Genf ermittelte für das Jahr 2024 ebenfalls eine Erwärmung um 1,55 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Dies basiert auf mehreren internationalen Datensätzen, unter anderem aus Großbritannien, den USA und Japan. Hervorzuheben ist die Beteiligung renommierter Institutionen wie der NASA und der NOAA, die ebenfalls diese besorgniserregenden Temperaturanomalien bestätigten.

Ein wichtiges Signal sendet UN-Generalsekretär António Guterres aus New York: Es sei noch nicht zu spät, um die schlimmste Klimakrise zu verhindern, jedoch müssten politische Entscheidungsträger unverzüglich handeln. Carlo Buontempo, Direktor des Copernicus-Klimawandeldienstes, verstärkt diesen Appell, indem er die neuen globalen Temperaturdaten als dringliches Warnzeichen beschreibt.

Die Auswirkungen des Klimawandels manifestierten sich 2024 durch nie dagewesene Extreme: Rekordtemperaturen, starke Regenfälle und verheerende Brände setzten Menschen weltweit unter Druck. Zugleich hat die Erwärmung auch die Ozeane erfasst, deren Temperaturen bis in 2.000 Meter Tiefe bemerkenswerte Rekordwerte erreichten. Dies beeinflusst nicht nur das Klima, sondern auch die Entwicklung von Stürmen und Hitzestress.

Niklas Höhne vom NewClimate Institute zeigt sich dennoch hoffnungsvoll. Trotz der pessimistischen Aussichten auf die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels gibt es positive Trends: Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen nehmen stetig Fahrt auf. Der Verzicht auf fossile Energien ist unumgänglich und kann langfristig wirtschaftliche Vorteile bringen.

Für Deutschland betont Höhne die Bedeutung parteiübergreifender Zusammenarbeit, um die Klimakrise zu bewältigen. Klare politische Maßnahmen, wie das Heizungsgesetz und der Zulassungsstopp von Verbrennungsmotoren, sind aus seiner Sicht unabdingbar, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen.