Das Jahr 2024 hat den Autofahrern tief in die Tasche gegriffen: Mit durchschnittlich 1,74 Euro pro Liter Super E10 war es das drittteuerste Tankjahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Für Diesel lag der Durchschnittspreis bei 1,65 Euro pro Liter. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zu 2023 bleibt die Situation angespannt, und die Prognosen für 2025 versprechen keine wesentliche Entlastung.
Warum bleibt Sprit so teuer?
Kraftstoffexperten sehen die Gründe für die hohen Preise vor allem im internationalen Kontext.
„Alte Preisniveaus von 1,30 bis 1,40 Euro pro Liter sind kaum vorstellbar“, erklärt ADAC-Experte Christian Laberer.
Neben dem Ölpreis spielen auch der Euro-Dollar-Wechselkurs und politische Unsicherheiten eine zentrale Rolle.
Aktuell profitieren Verbraucher von einem stabilen Ölmarkt, da die Nachfrage aus China, einst einer der größten Preistreiber, nachgelassen hat. „China ist nicht mehr die globale Lokomotive der Ölnachfrage, die es einst war“, sagt Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank.
Dennoch bleibt die Situation fragil: Sollten geopolitische Krisen wie der Ukraine-Konflikt oder Spannungen im Nahen Osten eskalieren, könnte dies die Preise schnell in die Höhe treiben.
Der CO₂-Preis: Ein sicherer Preistreiber
Unabhängig von den Entwicklungen am internationalen Ölmarkt wird die Anhebung des CO₂-Preises in Deutschland die Kosten 2025 erhöhen.
Ab dem 1. Januar steigt der Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne, was sich mit etwa drei Cent pro Liter Benzin und Diesel bemerkbar machen wird. Zwar erwarten Experten einen „weichen Übergang“, doch der Anstieg bleibt spürbar.
„Wer sparen will, sollte das Jahr mit einem vollen Tank beenden“, rät Laberer. Besonders abends sind die Preise laut ADAC in der Regel etwas niedriger als am Morgen. Doch langfristig ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die strukturellen Preistreiber, wie die CO₂-Abgaben, bleiben bestehen.
Die Perspektive für 2025
Wird 2025 für Autofahrer ein günstigeres Jahr? Die Chancen stehen schlecht. Zwar könnten sich die Preise stabilisieren, solange keine neuen Krisen auftreten, doch von einer signifikanten Entlastung kann keine Rede sein.
„Seitwärtsbewegung ist das wahrscheinlichste Szenario“, so Laberer.
Die Unsicherheiten bleiben groß: Von der wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern über die Stabilität des Euro bis hin zu politischen Entscheidungen ist vieles unklar.
Insbesondere die Frage, wie sich die Energiewende und der damit verbundene Umbau der Infrastruktur auf die Kraftstoffpreise auswirken, sorgt für offene Diskussionen.
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