09. Januar, 2025

Wirtschaft

150 Milliarden Euro für die Zukunft der Schiene: Deutsche Bahn plant Infrastrukturfonds

150 Milliarden Euro für die Zukunft der Schiene: Deutsche Bahn plant Infrastrukturfonds

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bahn, Werner Gatzer, plädiert für die Einrichtung eines umfassenden Infrastrukturfonds in Höhe von etwa 150 Milliarden Euro, um dem kriselnden Schienennetz in Deutschland neues Leben einzuhauchen. Die Dringlichkeit der Situation ist offensichtlich: "Die Bahn hat Probleme, und sie muss besser werden. Die Infrastruktur ist zu alt, zu voll und zu störanfällig", betonte Gatzer im Gespräch mit dem "Focus". Diese Investitionssumme sei über die kommenden zehn Jahre unabdingbar, um die notwendige Modernisierung voranzutreiben.

Über die Finanzierung des Vorhabens durch den Bund macht sich Gatzer weniger Sorgen, da die geringe Schuldenquote Spielraum bietet. Er sieht jedoch Handlungsbedarf darin, den Investitionsprozess zu beschleunigen und die bereitgestellten Mittel effektiver einzusetzen.

Ein Verbündeter in Gatzers Anliegen ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der bereits im Vorjahr die Idee eines Infrastrukturfonds aufgebracht hatte, der auch private Investoren einbinden soll. Die konkrete Umsetzung bleibt zwar abzuwarten, doch die Unterstützung aus der Industrie ist gewiss.

Vertreter der Branche unterstützen den Vorschlag nachdrücklich. Sie erhoffen sich von einer Fondslösung eine stabile finanzielle Grundlage, um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen und Baukosten nachhaltig zu senken. In Zeiten einer belasteten Infrastruktur erscheint ein solcher Ansatz nicht nur als sinnvoll, sondern als notwendig.