12. Dezember, 2024

Finanzen

100.000 Euro klug investieren: Experten enthüllen ihre Strategien

Defensive Depots mit mehr Anleihen, weniger Aktien und einem Fokus auf Sicherheit – wie Anleger in unsicheren Zeiten attraktive Renditen erzielen können.

100.000 Euro klug investieren: Experten enthüllen ihre Strategien
Mit einer Gewichtung von fünf bis sieben Prozent bleibt Gold ein unverzichtbarer Bestandteil sicherheitsorientierter Portfolios. Es schützt vor Währungsrisiken und gilt als sichere Anlage bei geopolitischen Spannungen.

Ein Kapital von 100.000 Euro sinnvoll und sicher anzulegen, ist keine einfache Aufgabe – besonders in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. Die Aussicht auf sinkende Zinsen, ein volatiler Aktienmarkt und globale Unsicherheiten fordern Anleger heraus. Experten empfehlen derzeit, auf ausgewogene Portfolios zu setzen, die sowohl Stabilität als auch Renditepotenziale bieten.

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Der sichere Hafen: Anleihen dominieren defensive Depots

In unsicheren Zeiten raten Anlageexperten wie Jakob Tanzmeister von JP Morgan Asset Management zu einem starken Fokus auf Anleihen. Rund 72 Prozent seines empfohlenen Portfolios entfallen darauf, was bei laufenden Renditen von bis zu sechs Prozent ein stabiler Anker im Depot ist. Auch Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten werden attraktiver, insbesondere in Europa, wo die Zinsen sinken dürften.

Alexander Wagner von Union Investment ergänzt: "Hochzinsanleihen von Firmen mit solider Bonität sind interessant, besonders in Europa." In den USA hingegen ist Vorsicht geboten – die steigende Staatsverschuldung könnte die Anleihenmärkte belasten.

Gold und Rohstoffe: Krisenwährungen als Absicherung

Gold bleibt eine zentrale Komponente für defensive Portfolios. Mit einer Gewichtung von fünf bis sieben Prozent bietet es Schutz gegen Inflation und Währungsrisiken. Zudem wird ein kleiner Anteil an Rohstoffaktien empfohlen, um Inflationsrisiken zu kompensieren und von konjunkturellen Schwankungen zu profitieren.

Die Experten betonen die Stärke von Anleihen in defensiven Depots. Mit Renditen von bis zu sechs Prozent gelten sie als stabiler Ertragsbringer – trotz Unsicherheiten durch steigende Staatsverschuldung in den USA.

Aktien: Weniger ist mehr

Experten raten, Aktien in defensiven Portfolios zurückzufahren. Mit etwa 18 bis 30 Prozent Anteil am Depot bleiben sie zwar ein wichtiger Renditetreiber, doch der Fokus liegt auf stabilen Sektoren. "US-Technologieunternehmen bleiben interessant, aber der Markt gewinnt an Breite. Gesundheits- und Versorgeraktien bieten jetzt ebenfalls Potenzial", erklärt Anja Hochberg von Swisscanto.

In Europa und Asien sind die Aussichten verhaltener. Während die Industrie in Europa unter geopolitischen Spannungen leidet, sieht Tanzmeister Chancen in Pharmaunternehmen und Luxusgütern. In Asien bleiben die Unsicherheiten in China ein Problem, während Japan und Indien besser abschneiden.

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Hedgefonds und Alternatives

Union Investment setzt zudem auf sogenannte Liquid Alternatives – Strategien, die wie Hedgefonds funktionieren, aber mehr Transparenz und Liquidität bieten. Sie können Portfolios gegen Marktschwankungen absichern und zusätzliche Renditen generieren.

US-Investments dominieren weiterhin

Obwohl die politischen Verhältnisse in den USA mit der Amtsübernahme von Donald Trump unvorhersehbare Wendungen nehmen könnten, sehen Experten hier weiterhin Chancen. "Die USA bieten nach wie vor die stabilsten Rahmenbedingungen für Unternehmen, besonders im Technologie- und Finanzsektor", betont Tanzmeister.