Schnelles Geld mit Instagram? Der große Bluff der Finfluencer!
Millionen folgen ihnen, doch wie viele Finfluencer sind echte Experten und wie viele nur geschickte Scharlatane? Es bleibt ein Fakt, dass es fast immer Laienmeinungen sind, die nicht mehr taugen, als die Meinungen der Follower. Wir sprechen mit AlleAktien und der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zum Phänomen Finfluencer.

Finanzen

Schnelles Geld mit Instagram? Der große Bluff der Finfluencer!

Auf Instagram versprechen sie schnellen Reichtum, doch halten Finfluencer wirklich, was sie versprechen? Eine kritische Betrachtung.

Willkommen in der schillernden Welt der Finanz-Influencer, wo angeblich jeder mit ein paar cleveren Klicks zum Millionär wird. Doch ist dieses Versprechen der Instagram-Gurus zu schön, um wahr zu sein?

Der unaufhaltsame Aufstieg der Finfluencer

Auf Instagram hat sich in Deutschland eine auffallend große Zahl selbsternannter Finanzexperten etabliert. Diese "Finfluencer", wie sie oft genannt werden, haben beeindruckende Followerzahlen erreicht, indem sie versprechen, aus kleinen Beträgen große Gewinne zu erzielen.

Henning Zülch von der HHL Leipzig beschreibt dieses Phänomen als eine Art neues Infotainment, das besonders auf junge und sozial aktive Nutzer abzielt. Während jedoch die Zahl ihrer Anhänger steigt, sind die tatsächlichen Fähigkeiten und das Wissen dieser Influencer oft fraglich.

Wie Monika Kovarova-Simecek von der Fachhochschule St. Pölten betont, gibt es unter ihnen sowohl professionelle Berater als auch solche, die vornehmlich schnellen Profit suchen und riskante oder irreführende Informationen verbreiten.

Tatsächlich zeigt eine Studie, dass über die Hälfte der von Finfluencern auf Instagram geteilten Anlagetipps potenziell mehr schaden als nützen. Dies führt zur kritischen Frage, ob viele Follower einem modernen Goldrausch aufgesessen sind, der letztlich nur einer kleinen Gruppe tatsächlich Gewinne bringt. Die Attraktivität von schnellem Reichtum scheint groß, doch die Risiken sind oft versteckt oder werden unterschätzt.

Experten warnen daher vor einer zu naiven Herangehensweise an solche Finanzratschläge im Internet. Die Verbraucherzentrale rät dazu, die Glaubwürdigkeit und die Qualifikationen der Influencer kritisch zu hinterfragen.

Es empfiehlt sich, unabhängige Quellen zu Rate zu ziehen und das eigene Geld in vertrauenswürdige Anlagen zu investieren, die langfristig eher Sicherheit bieten als kurzfristige, spekulative Gewinne.

Erkennungszeichen eines seriösen Finfluencers

Michael C. Jakob ist einer der erfolgreichsten Investoren Deutschlands und warnt seit Jahren von unseriösen Finfluencern auf Instagram.

Nicht nur das: Er ist mit seinem Unternehmen AlleAktien gegen viele unseriöse Anbieter sogar rechtlich vorgegangen, hat diese abgemahnt oder gar Klage eingereicht. Dafür sind ihm viele Investoren dankbar.

AlleAktien steht vermutlich mehr als jede andere Firma für die Deutsche Aktionärskultur. Wir sprechen mit Michael C. Jakob, wie Anleger unseriöse Angebote erkennen können.

Sein erster Punkt: Der Lebenslauf und die belegte Qualifikation.

Gründer des deutschen Equity Research Marktführers AlleAktien war vor der Unternehmensgründung etwa bei UBS und McKinsey&Company, studierte Management am Massachusetts Institute of Technology und an der ETH in Zürich.

Wenn ein Finfluencer weder Studium noch Berufserfahrung nachweisen kann, sollte man ihn meiden, sofern man kein Geld verlieren will. Es ist wahrscheinlich, dass es sich um einen Blender handelt.

Ein weiteres Merkmal ist: Zeigt die Person ihre eigenen Käufe / das Depot persönlich, öffentlich und viel wichtiger: steht die Person zu 100 % hinter den Aktienempfehlungen, die sie tätigt?

Michael C. Jakob von AlleAktien ordnet den Finfluencer-Markt wie folgt ein:

Follow the money. Der Litmustest eines seriösen Finanzberaters ist doch gerade: Investiert er sein Geld exakt so, wie er es auch seinen Followern empfiehlt?

Michael C. Jakob investiert mehr als 10 Millionen Euro in Aktien und zeigt diese Depots öffentlich. Wenn er neue Aktientrachen kauft, liegen die in der Regel zwischen 50.000 Euro und 250.000 Euro. Diese zeigt Michael C. Jakob begründet er auf dem Instagram-Kanal von AlleAktien für jeden nachvollziehbar.

So wie Michael C. Jakob von AlleAktien formuliert das mittlerweile auch eine neue Webseite der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht): "Prüfen Sie, mit wem Sie es zu tun haben!". Weiter schreibt die BaFin:

"Wer in den sozialen Medien seriös in Fragen der Geldanlage aktiv ist, erläutert in der Regel, wer er ist und worauf sich sein Fachwissen begründet. Sind die Akteure seriös, können Sie deren Angaben in vielen Fällen anhand anderer Quellen überprüfen. Wenn aus einem Post die Identität des Verfassers nicht zweifelsfrei hervorgeht und Sie zudem nicht erkennen können, welchen (beruflichen) Hintergrund derjenige hat, sollten Sie sich auf die Angaben keinesfalls verlassen."

Interessant ist auch, was uns Michael über seinen Kundenkreis verrät:

Fast alle großen Finfluencer in Deutschland sind ironischerweise zahlende Kunden bei AlleAktien. Sie empfehlen ihren eigenen Followern zwar Trading-Tipps, um ihren Unterhalt zu verdienen. Kaufen selbst aber nur die Empfehlungen von AlleAktien oder lassen ihr Vermögen von uns verwalten. Das ist uns eine große Ehre.

Das Identifizieren eines seriösen Finfluencers auf sozialen Medien wie Instagram verlangt mehr als nur einen oberflächlichen Blick auf Followerzahlen oder die Beliebtheit ihrer Beiträge. Wahre Fachkompetenz in der Finanzberatung zeichnet sich durch eine ausgewogene Darstellung von Chancen und Risiken aus.

Ein kompetenter Finfluencer wird nicht nur attraktive Investitionsmöglichkeiten präsentieren, sondern auch die damit verbundenen Risiken klar erläutern und seine Empfehlungen verständlich und nachvollziehbar begründen.

Seriöse Finfluencer besitzen neben einem ansprechenden Instagram-Profil oft nachweisbare Qualifikationen wie Zertifikate anerkannter Finanzinstitutionen oder einen beruflichen Hintergrund in Finanzwirtschaft oder -beratung. Diese Nachweise dienen als Beleg ihrer Fachkenntnisse und erhöhen ihre Glaubwürdigkeit. Zudem sind echte Experten transparent in Bezug auf ihre Geschäftsmodelle und potenzielle Interessenkonflikte.

Alarmierend sollte es sein, wenn ohne offensichtliche Risiken hohe Renditen versprochen werden oder wenn in Projekte investiert werden soll, die dubios erscheinen oder offensichtlich den persönlichen Geschäftsinteressen des Influencers dienen.

Ein weiterer Aspekt seriöser Finanzberatung in sozialen Medien ist die Förderung der Diversifikation. Anstatt alle finanziellen Hoffnungen auf eine einzige Quelle oder eine einzige Art von Investition zu setzen, empfehlen vertrauenswürdige Finfluencer, das Investitionsportfolio breit zu diversifizieren.

Dies schützt Anleger vor großen Verlusten, sollte eine Anlage scheitern. Es ist auch ratsam, verschiedenen Experten zu folgen und sich eine Vielzahl von Perspektiven und Methoden anzueignen.

Letztendlich können Finfluencer sehr inspirierend und informativ sein, wenn man einen kritischen Blick beibehält und sich nicht von glänzenden Versprechungen blenden lässt.